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oder unser eines man des andern oder breche unser ein diser gesecze keinz an dem anderen, di hi vor bescriben sint, swen er gemant wirt, so sol er iz wider tun bi einem mande, widertet er sin nicht, und wer iz der von Wida oder sine lute, von den der scade geshen were, so sol er inriten selbe dritte ritter zu Plawe und nimmer danne kumen, de scade si wider tan. Geshit aber der scade von dem von Plawe oder von sinen luten oder von dem von Gera oder von sinen luten, welchir ez were, von dem oder von des luten der scade geshen were, der sol selbe dritte ritter inriten zu Wida und danne nimmer kumen, der scade sie ufgerichtet. Wer aber, daz ir ein in dem lande nicht were, von dem oder von des luten diser scade geshe, swen er in daz lant kumet, danach in acht tagen, ab er gemant wird, sol er den scaden ufrichten oder inriten, als hivor gescriben stet. Des sint gezuk her Rudger von Hirz- perch, her Cunrat von Kotzowe, her Heinrich von Sparnecke, her Cunrat von Lubchowe, her Eberhart von Widersperch, her Ulrich der Sack, her Albrecht von Reinoltsdorf und her Tosse di ritter und vil biderber lute. Und daz dise gesetze vurbaz immer von uns und unsern nachkumlingen ganz und stete werden gehalden, darum haben unser vorgenanten vrunde, der burgrave von Misne und der von Koldicz, durch unser bete ir insigel mit unsern in- sigeln gehenget an disen brif und da mit bestetet. Dise redde und dise tey- ding sint geshen und diser brif ist gegeben zu Baben Nuenkirchen an des iares tages abent, do man zalte von unsers heren gotes gebürt tusent iar zweihundert iar und in dem sehsten iar. SACHLICHE ERLÄUTERUNGEN 1. Zu Urkunde vom 10. 11. 1223 Das Original im Bayr. Hauptstaatsarchiv München. Der Text ist in Abschrift in den Acta Waldsassensia p. 244. nr. 441 erhalten. Diese Acta sind um die Mitte des 18. Jahrhunderts von einem Klosterbruder und dem Pfarrer von Wondreb verfaßt worden. Sie enthalten neben einer Geschichte der Zister zienser wertvolle Urkundenabschriften zur Geschichte des Klosters Wald sassen, die nach Angabe Gradls (Mon. I, S. IV) sehr genau genommen sind, wie der Vergleich mit zufällig erhaltenen Originalen lehrt. Die Urkunde ist mehrmals veröffentlicht (Nachweis bei Gradl Mon. I 161). Der Urkundenaussteller ist Heinrich VIL von Staufen. Er war im April 1220 von den deutschen Fürsten zum König gewählt worden, und zwar auf Be treiben seines Vaters Friedrichs II., der den Sohn als seinen Stellvertreter in Deutschland wünschte, um sich der Ordnung der Verhältnisse in Italien und in seinem Königreich Sizilien zu widmen und um den bei seiner Krönung gelobten Kreuzzug vorzubereiten. Heinrich hielt Anfang November 1223 in der Hauptstadt des Reichslandes Eger einen Hoftag ab. dem viele Reichs- fürsten beiwohnten (Gradl Mon I 160). Am 10. November saß er dem Egerer Landgericht vor, das den in der Urkunde festgehaltenen Beschluß zugunsten der Waldsassener Mönche faßte. Diese hatten demnach bei dem Gericht den Antrag auf eine solche Entscheidung gestellt, vielleicht bestärkt durch das Privilegium Friedrichs II. vom 26. 4. 1220, das die eigenmächtige Anlage von Schlössern, Dörfern und Städten in den Gebieten der geistlichen Fürsten verbot und das Recht dazu den Bischöfen vorbehielt. Unter Berufung auf 379