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nach müßte sich das genannte Vorwerk auf dem linken Elsterufer direkt am Zwiezaun oder in dessen unmittelbarer Nähe befunden haben, für die ja der Flurname „Wiesenburg“ überliefert ist. Auch das zweite Vorwerk hat ver mutlich in unmittelbarer Nähe gelegen. Die Belehnung Markwarts von Ra schau mit seinem Bruder Eberhard vom Jahr 1475 lautet auf drei Vorwerke weniger ein Viertel (C. v. Raab, Reg. I, 910). Dieses eine Viertel taucht schon 1466 im Besitze von Jobst von Posseck auf und erhielt dabei die Bezeichnung Vorwerk auf der Mauer (C. v. Raab, Reg. I, 797). Wenn die Verbindung mit dem Flurnamen „Mauergarten“ zutrifft, so ist auch hier eine enge Nachbar schaft zum Zwiezaun anzunehmen (siehe oben). Markwart von Raschau er erbte seine Güter von seinem Vater Jorge und seinem Vetter Friedrich. Die Herkunft des Besitzes von Jorge ist unklar, Friedrich erhält jedoch seine Güter aus denen der Familie von Weischlitz, denn er wird 1466 zusammen mit Burkhard von Weischlitz ausdrücklich anstelle von dessen Bruder Heinz mit dem Kotzengut und dem Vorwerk in Weischlitz belehnt (C. v. Raab, Reg. I, 787), ob damit das Vorwerk auf der Mauer oder zwischen den Wiesen gemeint ist, muß unentschieden bleiben. Daß das andere, von Jorge ererbte Vorwerk ebenfalls aus dem Besitze der von Weischlitz stammt, ist höchst wahrscheinlich anzunehmen, denn die von Posseck vergrößern im 15. Jahr hundert ihren Besitz in Weischlitz ständig, das Anwesen, das 1418 Hans Tristram besaß, erhält 1472 die Frau von Jobst von Posseck zum Leibgedinge, und auch das ehemals Heinz von Machwitz gehörende Vorwerk bringt dieser 1485 an sich, so daß für Jorge von Raschau kein anderes als eines der Vor werke der von Weischlitz übrig bleibt. Die wenigen Anhaltspunkte berechti gen uns also, als ursprünglichen Besitzer und sicherlich auch als Erbauer der Wasserburg „Zwiezaun“ das stark verzweigte, mit Kleinbesitz im Ort belehnte Geschlecht der von Weischlitz anzunehmen. Für den Froschteich und für Oberweischlitz fehlen in den publizierten Archi valien alle topographischen Hinweise. Oberweischlitz ist im 16. Jahrhundert in den Händen der von Feilitzsch. Sie treten viel später in Weischlitz auf als die von Posseck (erstmalig 1521; C. v. Raab, Reg. II, 339). 1537 erfahren wir, daß das 1521 verliehene Vorwerk mit sieben Gütern einstmals Lorenzen und Albrechten Posseck gehörte. Gleichzeitig erfolgt die Belehnung mit einem Vor werk und zwei Gütern, ehemals Markwart von Raschau zugehörig (C. v. Raab, Reg. II, 689). 1533 kaufen die Belehnten Christoff und Hans von Feilitzsch ein weiteres Vorwerk zu Weischlitz von Heinrich von Feilitzsch (C. v. Raab, Reg. II, 611). 1551 erwerben sie dazu das Vorwerk von Jobst und Nickel von Weisch litz, den letzten im Ort ansässigen Gliedern des namensgleichen Geschlechts (C. v. Raab, Reg. II, 951). Von den zitierten vier Erwerbungen erstrecken sich zwei (Vorwerk von Jobst und Nickel und Vorwerk von Markwart von Raschau) auf ehemaligen Besitz derer von Weischlitz, so daß ein ursprünglicher Besitz dieses Geschlechtes an der Wehranlage des Froschteiches im Bereich der Ver mutung liegt. Trotzdem muß die Frage vollkommen offen bleiben, da außer den überlieferten Belehnungen noch weitere Familien zu Weischlitz gesessen bezeugt sind: so 1386 ein Friedrich von Kospode (C. v. Raab, in: Mitteilungen des Altertumsvereins zu Plauen i. V. 4, 1884. S. 17), 1410 ein Heinrich von Hayn (C. v. Raab, Reg. I, 97) und 1428 Hans Hardecker und Nickel von der Heyde (C. v. Raab, Reg. I, 312). Aus Streitigkeiten um ein Gehölz bei Taltitz (C. v. Raab, Reg. II, 682) wegen der Errichtung einer neuen Mühle (es betrifft