Volltext Seite (XML)
Betracht ziehen, wenn es auch erst 1642 erwähnt wird (E. Wild, Reg. Nr. 784). Schließlich lassen sich auch an das der Schwedenschanze nach Westen hin vorgelagerte Gehölz, den „Schwaiger“ 44 45 ), Vermutungen knüpfen, weil hier E. Johnson (Vogtländische Altertümer Nr. 89, in: Vogtländischer Anzeiger Jg. 112 vom 24. 4. 1900) Mauerreste in rechteckiger Anordnung und zwei steinerne Treppenstufen feststellte, von denen heute nichts mehr zu sehen ist. Dazu geben noch die Flurnamen „Wiesenburg“ (Häuser am linken Elsterhang südwestlich der Ortsmitte), „Untere Burg“ (Elsteraue, im Bereich der MTS), „Kutzen“ (Felder in Richtung Schwandt; C. v. Raab, Beiträge zur Geschichte des vogtländischen Adels, 1. Die von Reinsdorf, von Thoß und von Weischlitz, in: Mitteilungen des Altertumsvereins zu Plauen i. V. 4, 1884, S. 18, Anm. 5) und „Mauergarten“ (im Bereiche der alten Schule westlich der Elsterbrücke; E. Johnson, a. a. O.) weitere Anhaltspunkte. Die erste urkundliche Erwähnung von Weischlitz fällt in das Jahr 1274. Vogt Heinrich von Plauen verleiht dem Deutschen Hause zu Plauen eine „curia in Wisols", die Kuno Hunold vom Herrn von Schöneck lehnsrechtlich gekauft hatte (B. Schmidt, UB I, 175 — J. Müller, in: Mitteilungen des Altertums vereins zu Plauen i. V. 1, Nr. 55 - W. Ludwig, Urkunden II, Nr. 22). 1328 wird dieser Besitz bestätigt (B. Schmidt, UB I, Nr. 633 — K.-H. Lampe, UB, Nr. 265. — J. Müller, in: Mitteilungen des Altertumsvereins zu Plauen i. V. 2, Nr. 277). Damit sind die Erwähnungen im 13. und 14. Jahrhundert erschöpft. Die Familie von Weischlitz erscheint ebenfalls urkundlich sehr spät (C. v. Raab, in: Mitteilungen des Altertumsvereins zu Plauen i. V. 4, 1884, S. 16 ff.), zuerst 1381 mit einem Nickel von Weischlitz (C. v. Raab, a. a. O., S. 17). 1387 schwört ein Albrecht der Braun, zu Weischlitz gesessen, zusammen mit Eitel Tosse der Stadt Eger Urfehde (E. Wild, Regesten zur Geschichte des Vogt landes im 14. bis 17. Jahrhundert, Beiheft zu Mitteilungen des Vereins für vogt ländische Geschichte und Altertumskunde zu Plauen i. V. 37, 1 92945)). C. v. Raab (a. a. O., S. 17) rechnet diesen Albrecht nicht mit zur Familie von Weischlitz, seine Zugehörigkeit muß aber durchaus möglich erscheinen, da 1400 bis 1422 ein Conrad von Weischlitz genannt der Braun bezeugt ist (C. v. Raab, Reg. I, 52, 192, 279, 280, 282, 312). Als 1400 dieser Conrad aus dem Gefängnis zu Eger entlassen wird, schwören mit ihm seine Brüder Bernhard, Jacob und Peter von Weischlitz der genannten Stadt Urfehde (C. v. Raab, Reg. I, 52 — E. Wild, Reg. 23). Im Zusammenhang mit dem Ort tritt diese Generation ein wenig später auf. Im 15. Jahrhundert gestatten die Belehnungen anläßlich der Verpfändung der Herrschaft Plauen an Burggraf Johann von Nürnberg 1418 (C. v. Raab. I, 159—196) und anläßlich der Übernahme der Herrschaft Plauen'seitens der 44) R. Kötzschke, Salhof und Siedelhof Im älteren deutschen Agrarwesen, Berlin 1953, S. 33 ver merkt den Namen „Schwaigen“ als landschaftlichen Ersatzbegriff für Sal- und Siedelhof in Bayern und Österreich. Nach H. Beschorner, Handbuch der deutschen Flurnamenliteratur bis Ende 1926, Frankfurt a. M. 1928, verzeichnet A. Birlinger, Rechtsrheinisches Alamannien, For schungen zur deutschen Landeskunde IV, 4, 1890 den Fln. „Schwaig“ in der Bedeutung Vieh stall, Rinderhof. Beschorner gibt weiterhin eine Studie von A. Schröder, Die Schwaig-Sied- lungen im Bez. Dillingen, Jb. Dillingen 34, 1926, S. 15 ff. an, wo die Bedeutung auf ahd. sveiga = Weideplatz zurückgeführt wird. Verbreitung des Fln. in Mitteldeutschland und evtl. Deutungsversuche in diesem landschaftlichen Rahmen wären für die genannte Stelle wich tig, sind dem Verf. aber nicht bekannt. 45) In der Folge gekürzt: E. Wild, Reg.