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grabens anschloß. Dieser trifft nicht genau den Durchmesser der Anlage, son dern verläuft ein klein wenig nach Südosten verschoben von Südwest nach Nordost über den Brunnen hinweg 42 ). Im Innenraum stieß man nach 0,40 m bis 0,75 m auf gewachsenen Felsen. Die darauf liegenden Massen waren über beide Profile hinweg vollkommen gleich. Es handelt sich um einen beinahe steril anmutenden braunen kleinsteinigen Schotter, der unter der geringen Waldbodendecke lagert. Der Schnittgraben ergab also, daß eine intensive Bebauung oder Besiedlung des Bühles nicht vorliegt. Am Rande des Brunnens (vom Profil 1 geschnitten) befindet sich eine dunklere, offenbar moderne Aufhöhung, die sicherlich den Rest des Auswurfes von der Räumung des Brunnens darstellt. Darin fanden sich neuzeitliche Scherben. Der Wallschnitt zeigt einen klaren Aufbau (Beilage 9, Abb. 63). Die Errichtung erfolgte in einem Zuge und begann mit dem Packen von zwei Widerlagern, die ein Verrutschen des Materials des eigentlichen Walles verhindern sollten. Sie besitzen im Schnitt 1 einen Abstand von 4,80 m, im Schnitt 2 von 5,30 m von Krone zu Krone. Das innere Widerlager von Schnitt 2 hebt sich durch die hellere Erdfarbe besonders gut ab, während sich das äußere von Schnitt 2 durch die Größe der gepackten Steine auszeichnet. Die eigentliche Wall substanz besteht ebenfalls aus Steinen und einer hellbraunen, lehmigen, ver bindenden Erdmasse. Über den beschriebenen Wallteilen lagert nach außen hin eine lockere steinige Sturzschicht, mit dunklerem Erdmaterial durch mischt. Diese zieht sich nicht nur über die eigentlichen Wallteile, sondern darüber hinaus auch eindeutig über einen dem Wall vorgelagerten Keil von ocker bis bräunlichem, von Steinen durchsetztem Lehm. Im Profil 1 kann man hier dreischichtig gelagerte, unterschiedliche Materialien erkennen, die im Profil 2, das stärkere Steinführung aufweist, verschwimmen. Dicht an das Widerlager schmiegt sich eine sehr stark steinige, rotbraun lehmig fest ver bundene Schicht an. Darüber folgt ein wechselnd gebogenes Band von weiß grauem, fast steinfreiem Material, und darüber schiebt sich, weit nach vorn ausgreifend, ocker bis rotbräunlich magerer Lehm mit Steinen. Dieses Schichtenpaket ist klar von der Sturzschicht getrennt. Ein Ineinandergreifen mit dieser wurde an keiner Stelle beobachtet. Der unterlagernde Lehmkeil muß also älter sein als die Sturzschicht. Seine Beschaffenheit spricht für die Entstehung durch natürliche Abtragung. Demzufolge ist also der Wall eine gewisse Zeit verfallen (die Abtragungsschicht wird 0,80 m bis 1 m mächtig) und erst in einer Erneuerung mit dem aus der Sturzschicht zu schließenden Steinwall bewehrt worden. Im Grabeninneren finden sich lockere Sturzmassen mit dunklerem, erdigem Material. Es wurde versucht, die ursprüngliche Höhe des Walles durch Annäherungs rechnungen zu schätzen. Dabei legte man die Querschnitte der Schichtteile zu grunde. Ihre Flächenberechnung geschah überschlagsweise durch Auszählen der Quadratzentimeter der Profilzeichnungen. So zählte der vordere abge- 42) Die Grabung stand unter der Leitung des Verfassers. Zeitweilig führte H. Franz die örtliche Grabungsleitung. Das Profil 1 wurde von H. Franz und G. Billig, das Profil 2 von B. Hänsel aufgenommen. Als Arbeiter stand E. Stüber zur Verfügung. Die Vermessung der Anlage erfolgte später (1957) durch K. Biehayn. Die kartographische Bearbeitung lag in den Händen von G. Böhne und B. Herrschuh.