getünchtem Wandverputz, die auf einen ausgesprochenen Wohnbau hinweisen. Wesentliche Erkenntnisse sind bei dem schlechten Erhaltungszustand nicht zu erzielen. Die Fundzusammensetzung der oberen Schichten führt zu der An nahme, daß bei dem folgenden Baugeschehen das meiste der zugehörigen Fundschicht zerstört wurde. Die Funde liegen so in Mischlage verteilt in den jüngeren Schichtverbänden, so besonders die aus verschiedenen Fundstellen zusammengesetzten innenglasierten Gefäße (s. S. 236, Abb. 41—45), die formal mit dem Fundgut der Schicht 2 übereinstimmen. Die folgende Schicht 3 ist. wie aus der Umgrenzung der Schicht 2 bereits hervorging, durch den Bau des Pflasters gekennzeichnet (Abb. 36). Dieses Pflaster ist in grauen bis grünlichen feinen Kies gesetzt (Beilage 4 und 6). Die Kiesschicht zieht sich im Norden teilweise noch etwas weiter als das Pflaster selbst (Beilage 4). Das Pflaster bedeckte nicht den gesamten Innenraum, die Osthälfte blieb frei (Beilage 6). Hier ist eine schwarze Schicht als dem Pfla ster entsprechende Oberfläche erhalten (Beilage 4). Eine Binnengliederung des Innenraumes der Ruine wird dadurch wahrscheinlich. Gleichfalls blieb an der Westmauer zwischen dem heutigen und dem dem Pflaster entsprechenden Eingang ein Streifen frei (Beilage 6). Im Gegensatz zur Längsmauer im Schnittgraben steht der parallel laufende Mauerzug an der Westseite des Pflasters nicht auf diesem, sondern daneben, kann also bereits gleichzeitig sein. Deutlich ist ferner, daß das Pflaster direkt am Eingang der Bauphase 3 in der Nordhälfte der Westmauer (1,50 m breit) ansetzt. Leider sind die Par tien nach Norden hin gestört, so daß ein vollständiges Bild der Raumgliede rung der dritten Bauphase nicht entsteht. Die neben dem Pflaster liegenden Steinanhäufungen, die man doch am ehesten als heruntergebrochenes und planiertes Baumaterial erklären muß, überschneiden sich niemals mit dem Pflaster, d. h. sie müssen vor dessen Errichtung herabgebrochen sein. Es ist also zu prüfen, inwieweit die Bauschicht 2 und die Bauschicht 3 ein gewisser Verfall trennt. Der Maueraufriß zeigt ein entsprechendes Bild. So ist an der Innenseite der Westwand, an dem der Bauschicht 3 entsprechenden Eingang, an der Nordseite eine Destruktion zu erkennen, die vor den Aufbau der nörd lichen Eingangskante fällt (Beilage 2). Ähnliches ergibt sich südlich der heu tigen Tür (Beilage 2). Die Mauern insgesamt zeigen vielfältig unvereinbare Einzelheiten. Die Schießscharte auf der Ostseite ist im Niveau viel höher als die auf der Westseite. Die Balkenlöcher entsprechen zwei Ebenen, von denen sich keine der Oberfläche des Pflasters zuordnen läßt. Möglicherweise handelt es sich um Löcher der Rüstung. Zumindest für die Außenmauer ist wahr scheinlich, daß sie von innen über die Hand gemauert wurde. Auch die in der Südhälfte von Ost- und Westmauer erkennbaren Fensterausnehmungen sind in diesem Zusammenhang zu betrachten. Durch das Mißgeschick des Zu sammenwerfens von Funden verschiedener Straten aus dem Bereich der mittleren Fläche 27 ) ist das Fundmaterial zur Schicht 3 spärlich und beschränkt sich auf den Schnittgraben (s. S. 242). 27) Die Funde wurden zum Vergleich mit denen der angrenzenden Flächenteile (um die Nach teile der kleinflächigen Arbeitsweise auszugleichen) in einer Kiste im Kellergewölbe aufbe wahrt. Eines Tages benötigte der Besitzer des Grundstückes die Kiste für andere Zwecke. Er leerte sie nach Arbeitsschluß in Abwesenheit der auf der Grabung Arbeitenden aus, legte die Fundzettel übereinander auf die eine und die Scherbenposten auf die andere Seite. Damit war die Verwertbarkeit des Materials vernichtet.