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kante wurde wahrscheinlich bei der Anlage der heutigen Tür zerstört. Mit dieser Quermauer ist eine zweite schichtenmäßige Einengung verbunden. Das Pflaster und im Osten die dem Pflaster entsprechende schwarze Schicht brechen an der Quermauer ab bzw. ziehen sich an sie anlehnend hoch. Das zeigt, daß die Quermauer älter ist als das Pflaster. Die der Errichtung des Gebäudes entsprechende Schicht muß also unter dem Pflaster und über dem Ofen und dem ausgemeißelten Raum liegen. Bis auf geringe Reste unterhalb des Pflasters im Schutze der Quermauer beschränkt sie sich demnach auf den Schuttkeil, der im Norden den abfallenden Fels bedeckt. Eine dem ursprüng lichen Bau entsprechende Fußbodenfläche ist mit Sicherheit nicht zu ermitteln. Nur in der Nordostecke könnte man in der zweiten schwarzen Schicht etwas derartiges vermuten, zumal diese höhenmäßig mit dem Absatz in der Ost mauer zusammenfällt. Funde und Plana erweisen aber auch dieses Niveau als gestört. Die Längs- wie die Querprofile zeigen, daß sich die Gesamtheit der Schottermassen im Nord teil der Ruine in mehrere verschiedene Schüttungen, die durch die Zusammensetzung oder durch feine Zwischenstraten unterschie den sind, teilt. Deren gegenseitiges Verhältnis läßt sich räumlich gut abgren zen, eine zeitliche Einstufung fällt aber außerordentlich schwer. Nach dem Profil muß als erwiesen gelten, daß der Raum in der Nordostecke eher mit Schutt überdeckt wurde als die Ofenpartie mit dem nördlich davor liegenden Abschnitt (Beilage 4). Wir haben diese beiden sich überschneidenden Kom plexe als Schicht 2a — untere Ausfüllung in der Nordostecke — und Schicht 2 b — über und nördlich vom Ofen — getrennt. Man könnte versuchen einzu wenden, daß diese in der Zusammensetzung gut unterschiedenen Massen in der Weise zu scheiden sind, daß man Schicht 2 b dem Bau des Pflasters, also der dritten Bauphase, zuordnet. Dem widerspricht die unterschiedliche Rich tung der den Ofen bedeckenden Steine, die zur Schicht 2 b gehören, zum darüber liegenden Pflaster und der Fundinhalt, der in Schicht 2 a und 2 b annähernd gleiche Formen umfaßt. Daß die Errichtung des gesamten Bau komplexes tatsächlich in die Zeit der Auftragung dieser Schichten fällt, zeigt folgendes. In der Nordostecke erstrecken sich alle Füllmassen, auch die unter 0,80 m Tiefe, ohne Unterschied bis an die Ost- und Nordmauer, sie wurden also gegen diese Mauern angefüllt. Im Planum 1,50 m unter der Oberfläche und tiefer zeigt sich dagegen innen an der Mauer der Verfärbungsstreifen einer Fundamentgrube, das bedeutet, daß die Füllmassen im Inneren vor handen waren, als gebaut wurde. Bemerkenswert ist dazu, daß sich im Pla num 1,45 m mehr Scherben fanden als in den anderen. Ausgesprochene Oberflächenmerkmale konnten nicht beobachtet werden. Damit liegt die Ver mutung eines kurzfristigen Arbeitsniveaus beim Bau in dieser Tiefe am nächsten. Auf der Westseite fehlen entsprechende Erscheinungen, was bei dem Schichtenverhältnis von 2 a zu 2 b nicht verwundern kann. In 0,90 m bis 1,00 m Abstand von der Westwand lagen mitten im Schotter, 0,65 m tief, die Holzreste eines Balkens in einer Länge von 2,40 m. Dieser Holzrest stimmt in seiner Richtung mit der Flucht der Westmauer so überein, daß eine Zusam mengehörigkeit vermutet werden kann (Beilage 5). Die Scherbenfunde zeigen in grundsätzlichem Unterschied zur Schicht 1 die Innenglasur an Töpfen wie an Kacheln (siehe Fundbeschreibung S. 228), auch Steinzeugscherben sind bereits vorhanden. Wesentlich für das Aussehen des Baues sind die Funde von Resten von Butzenscheiben und von weiß-