keit des Ostprofiles in diesem Abschnitt beeinträchtigt. Nördlich vor der Ruine zeigte der Schnitt, daß die Mauer weit herab bis auf die Felssohle reicht und eine ursprüngliche Berme fehlt. Der Graben muß also ein aus gemauerter Graben gewesen sein, zumindest auf der Nordseite der Außen gebäude der Burg. Im Profil der einfallenden Schuttmassen zeichnete sich in der Mitte ein schwarzer Streifen ab, den man geneigt sein könnte, als Ober fläche aufzufassen. Wichtig ist, daß besonders im Ostprofil unter diesem Strei fen eine Häufung von Bruchsteinen in Versturzrichtung angetroffen wurde. Durch Funde konnte im Schnittgraben fast jeder Schichtenteil belegt werden, teilweise allerdings nur durch kleine Scherben. Besonders vorteilhaft war es, daß sowohl im Lehm der aufgetragenen Schicht wie im Bindemittel der Längsmauer sich kleine Scherben fanden. Der Befund des Schnittgrabens ergab ein dreifaches Baugeschehen: 1. Unebener Felsgrund mit Ausmeiße lungen wird durch Schotter ausgeglichen. 2. Bau des Pflasters. 3. Einbringen einer Lehmschicht und Bau der Längsmauer. Der Schnittgraben ergab, daß das Objekt eine Sicherungsgrabung lohnte, die 1953 durchgeführt wurde. Von April bis September 1953 wurde die Fläche der alten Schafstallruine ausgegraben 26 ). Das Verfahren war durch die beschränkten Mittel bedingt. An eine gesamte Freilegung der Fläche konnte wegen der Erdbewegungen und Wiederinstandsetzung nicht gedacht werden. Es wurden also kleine Flä chen untersucht, wieder eingefüllt und die daneben liegenden Teile weiter ausgegraben. Das Gesamtbild entstand auf dem Plan, im Ausgrabungs präparat waren aber nur Teilbilder sichtbar. So wurde die Ausdehnung des Pflasters ermittelt und daneben liegende Versturzschichten von Bruchsteinen festgestellt. Im Nordteil der Westhälfte ist dabei mit erheblicheren Störungen zu rechnen (Beilage 3). Zu den Längsprofilen wurden mehrere Querprofile auf genommen (Beilage 4). Die Stirnmauer des Gewölbes wurde freigelegt (Abb. 32—34). In der Nordostecke wurde die Ausmeißelung eines älteren Raumes aus dem Felsen und an der Westseite das Ziegelfundament eines Ofens ermittelt. Neben dem Gewölbeabschluß ergaben die beiden letztge nannten Stellen die ältesten Baureste der untersuchten Fläche. Die Flächenuntersuchung zeigte in der Nordostecke die Reste eines aus dem Felsenuntergrund ausgemeißelten Raumes von 3,20 m X 2,20 m Ausmaß (Bei lage 5). Die Mitte der abgeschlagenen Felsensohle lag 1,85 m unter der Ober fläche, die randlichen Fundamentvertiefungen 0,05—0,10 m tiefer. Der tiefste Punkt des Raumes und gleichzeitig des ganzen Gebäudes wurde in der Nordostecke mit 2,30 m unter der Oberfläche gemessen. Diese Tiefen waren 26) Die Grabung stand unter Leitung des Verfassers. Da die Grabungen an der Schweden schanze bei Weischlitz (siehe S. 279) und am La-Tne-Hügel in Liebau zeitlich nebenher liefen, übernahm die örtliche Grabungsleitung zeitweilig H. Franz. Außerdem waren beteiligt A. Mar tens, P. Scholze, R. Schneider, J. Schneider, L. Schmidt t, E. Meyer, B. Hänsel und E. Siedel. Ihnen allen und auch Herrn L. Martens für die Aufmessung des Grundrisses der Ruine sei herzlich gedankt. Besonderer Dank gilt dem Institut für Vor- und Frühgeschichte der Karl- Marx-Universität Leipzig und dem Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden für die Unter stützung mit Arbeitskräften. Die Finanzierung erfolgte durch das Landesmuseum für Vor geschichte Dresden, das Vogtländische Kreismuseum und den Rat des Kreises Plauen-Land. Der Höhenschichtenplan der Anlage wurde nach Abschluß der Grabung unter Zugrundelegung der Tachymeteraufnahme von 1935 durch Dipl.-Ing. Pötzschner nach Erkundung und Überprü fung im Gelände 1957/58 von K. Biehayn ausgearbeitet. Die vorhandenen Baureste wurden von D. Geupel eingezeichnet. Die kartographische Darstellung erfolgte durch B. Herrschuh. Die Aufnahme der Bausubstanz der Ruine im Aufriß besorgte 1957 D. Geupel. Die abschließende Bearbeitung und Umzeichnung übernahm der Verfasser.