Abb. 19. Türbel, Schafstallruine. Ostmauer von innen mit ausgebrochener Quermauer. Urkundlicher Befund: Direkte Erwähnungen: 1122 „medias stirbile“; bezieht sich nicht auf die Wehr anlage (siehe S. 203, vgl. Anmerkung 20). 1327 munitio dicta Tirbil (B. Schmidt, UB I, 611 und 613. Vgl. Nr. 1, S. 179 und Nr. 2, S. 199). 1372 „Die von Plauen mit Schloß und Stadt Plauen, Jahnsgrün und Tyrbel"; Vertrag von Pirna zwischen Kaiser Karl IV. und den meißnisch-markgräf lichen Brüdern Friedrich Balthasar und Wilhelm (B. Schmidt, UB II, 201). 1459 „Die von Plauen mit Plauen, Schloß und Stadt, Jahnsgrün und Terbil mit aller Mannschaft und Zugehörung"; Vertrag zu Eger zwischen Kurfürst Friedrich dem Sanftmütigen und Herzog Wilhelm von Sachsen einerseits und König Georg Podiebrad von Böhmen andererseits (C. v. Raab, Private Fest schrift zum 130jährigen Besitztag des Gutes Türbel mit Pirk in der Hüttner- sehen Familie am 25. Februar 1879, Abschriften im Archiv des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden und im Vogtländischen Kreismuseum Plauen). Bis 1466 war also Türbel Feste der Herren von Plauen (C. v. Raab, a. a. O.). Bereits um diese Zeit aber muß sich eine Art Ortsteil gebildet haben, denn 1418 anläßlich der Verpfändung der Herrschaft Plauen an den Burggrafen Johann von Nürnberg wird bestätigt: „Ulrich und Nickel Sack von Geilsdorf haben empfangen 2 Vorwerke und 1 Herberge zu Türbel“ (C. v. Raab, Reg. I, Nr. 184). Damit ist der allmähliche Übergang von der Befestigung zum länd lichen Anwesen erwiesen.