Der Name wurde in zweiter Linie, aber noch vor der rückläufigen r-Umstel- lung, auf die Wehranlage übertragen. Stirbile nach slawisch *strebel (polnisch strzebla) = Weißfisch (E. Eichler, Zu einigen Flußnamen des Saale- und Mul densystems, in: Leipziger Studien [Theodor Frings zum 70. Geburtstag], Deutsch-slawische Forschungen zur Namenskunde und Siedlungsgeschichte 5, Halle 1957. S. 103, Anmerkung 4). 1301 Tirbel. Pirk: 1418 Obern-und Niedernbirgke; deutsch nach Baum Birke (M. Benedict, a. a. O., S. 62). Orts- und Flurform: Gutsweiler, Gutsblöcke. Topographischer Befund: Die ehemalige Feste und das nachmalige Vorwerk liegen auf dem steilen Talsporn auf dem Westufer des Triebelbaches oberhalb seiner Mündung in die Elster. Die Anlage befindet sich im Hof und Garten gelände des ehemaligen Vorwerkes, das darauf als Neubauerngehöft genutzt wurde. Deutlich erkennbar ist der Bühl, von reichlich 25 m Durchmesser, der die Spitze des Talspornes einnimmt. Der Graben ist nur im Westen des Kern- Werkes erhalten, die übrigen Partien sind verfüllt, trotzdem ist die Bühlkante einigermaßen zu bestimmen. Das Zufüllen des Grabens konnte erst in jüngster Zeit eingestellt werden. Auf dem Bühl selbst liegen an der Nase oberhalb des Felsabsturzes zur Elster Reste von Mauerwerk, die A. Haase 1939 freigelegt hatte und die seitdem wieder überwachsen sind (Abb. 17). Wahrscheinlich gehören sie zu einer Umfassungsmauer der gesamten Anlage, da nach Ober flächenform und leichtem Sondieren die Steine nach beiden Seiten hin weiter laufen (vgl. Planbeilage 1). Besonders bemerkenswert ist der Befund im Westen des erwähnten Mauerabschnitts. Hier überquert der rasenüberwachsene Rücken der ehemaligen Umfassungsmauer in einer maximalen Höhe von etwa 0,60 m das Nordende des erhaltenen Grabenstückes. Westlich des Grabens tritt am Nordhang nochmals Mauerwerk zutage. Außer diesen Mauerresten trägt der Bühl in seiner östlichen Hälfte die teilweise verfallenen Bauteile eines rechteckigen Fundamentes von 6,50 m Länge und 4,75 m Breite, eben falls von A. Haase im August 1939 freigelegt (Abb. 17). Noch deutlicher und reichhaltiger sind die Spuren alten Burgenbaues im Süden des Bühles. Sie konzentrieren sich um ein langgestrecktes Gebäude jenseits des zugefüllten Grabens, das bis 1945 als Schafstall diente und darauf abbrannte (Beilage 2). Da in den Jahren 1952 53 Wiederaufbauabsichten be standen, fanden im Bereich der Schafstallruine Rettungsgrabungen statt (siehe unten). In der Ruine steckt alte Mauersubstanz der Burg, teilweise mit Schieß scharten und Balkenlöchern (Abb. 18 und 19). Die Südhälfte ist mit einem in Lehm gesetzten Tonnengewölbe unterkellert (Abb. 21), an das sich in der Süd ostecke ein in den Felsen gehauener Fluchtgang nach dem Triebelbachhang anschließt (Abb. 20). Weiterhin liegt im Südwesten vor den Gebäuden des Anwesens eine Senke, die auf einem alten Foto von G. Bierbaum aus dem Jahre 1935 wesentlich deutlicher hervortritt 21 ) als heute und die man wahrscheinlich mit dem Ein gang der Anlage in Verbindung bringen kann. Wir haben also einen statt lichen Bühl in beherrschender Spornlage vor uns, über dem und um den sich Reste einer mittelalterlichen Burg finden. 21) In Ortsakte Pirk, Archiv des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden.