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G. Billig, Ur- und Frühgeschichte des sächsischen Vogtlandes, Museumsreihe Heft 5, Plauen o. J., S. 88 — R. Laser, Untersuchungen zur frühgeschichtlichen Besiedlung des sächsischen Vogt landes, ungedruckte Diplomarbeit, Leipzig 1954, S. 98 ff. — Ortsliste, in: Heimatschutz im sächsi schen Vogtland, Plauen o. J., S. 81. 2. Feste Planschwitz, Flur Planschwitz (Kreis Oelsnitz) Mbl. 142 (5538) R = 07 320, H = 87 180 Lage zum Ort: Am Südostende des Dorfes auf einer Kuppe zwischen dem ehemaligen Rittergut und dem Dorfteich (Terrassengarten des ehemaligen Rittergutes). Bedeutung des Ortsnamens: 1297 Plonswitz; nach slawisch ploncowica = Holz apfelbusch, plonc = Apfelbaum (M. Benedict, Die Ortsnamen des sächsischen Vogtlandes in ihren sprachlichen und historischen Beziehungen, in: Mitteilun gen des Altertumsvereins zu Plauen i. V. 14, 1900, S. 16). Orts- und Flurform: Gassendorf, Blockflur 15 ). Topographischer Befund: Der Standort der alten Feste Planschwitz liegt auf dem höchsten Punkte des Ortes; lediglich der bewaldete Pöhl dicht westlich des ehemaligen Rittergutes kann sich in der Höhenlage mit ihm vergleichen. Offenbar bilden Gut und Feste das ursprüngliche Ende des möglicherweise auf dieser Seite einstmals geschlossenen Gassendorfes. Von Wällen ist heute oberflächlich nichts zu sehen. Die Fundstelle wurde durch die Anlage des noch bestehenden Terrassengartens gestört und stark verändert. Die Erhebung der ehemaligen Feste steigt unvermittelt etwa 6 m bis 8 m gegenüber der Umgebung an. Die Gipfelfläche der Kuppe beträgt etwa 40 m X 25 m. Darauf Anden sich in geringem Umfange Mauerreste. Nach Umfrage von A. Haase soll bis in die siebziger Jahre des vergangenen Jahr hunderts dort die Ruine eines Turmes gestanden haben, die bei einem Sturm einstürzte und dabei zwei kleine Häuser des Rittergutes beschädigte 16 ). Die räumliche Beziehung zum ehemaligen Gutshof ist vorhanden, eine bauliche Verbindung muß als wahrscheinlich gelten (Abb. 15). Urkundlicher Befund: Direkte Erwähnungen: 1327, munitio Plonswicz (B. Schmidt, UB I, 611—613). Vgl. Nr. 1, S. 179. 1358, Hof Planschwitz (Tausch Karls IV. mit dem Markgrafen von Meißen; B. Schmidt, UB II, 34). Vgl. Nr. 1, S. 180. In der Folgezeit heißt es niemals mehr „Feste“, wohl aber „Schloß“ bzw. „Hof“. Das Vogtsberger Amtserbbuch von 1542 vermerkt folgendes: „in diesem dorf haben Thoma Joachim und Hannßs Ulrich von Zedtwiczs ein schloß und 13 mannschafft mit ober und niedergerichten dozu die von Zedtwiczs zum Stein auch drey mannschafft mit obergerichten zustendigk“ (C. v. Raab, Schloß und Amt Vogtsberg bis Mitte des XVI. Jahrhunderts und das Erbbuch vom Jahre 1542, in: Mitteilungen des Altertumsvereins zu Plauen i. V. 18,1907/08). 15) Die Angabe der Orts- und Flurformen erfolgt immer nach J. Leipoldt, Die Geschichte der ostdeutschen Kolonisation im Vogtland auf der Grundlage der Siedlungsformenforschung, in: Mitteilungen des Vereins für vogtländische Geschichte und Altertumskunde zu Plauen i. V. 36, 1928.