des Instituts für Denkmalpflege Dresden eine Vermessung des Grundrisses vor. Das keramische Fundmaterial muß zum größten Teil als verschollen gelten. Bei der Auslagerung und durch Bombenschaden des Plauener Kreis museums ging dieses zumindest in der musealen Ordnung verloren. Wahr scheinlich ist einiges davon im fundortlosen Material des Kreismuseums Plauen enthalten 9 ). Bei einigen Scherben ist die Zugehörigkeit zur Ruine Stein wahrscheinlich (siehe unten). Ein eingehender Grabungsbericht, ein Grabungstagebuch oder Dokumenta tionszeichnungen sind infolge Kriegseinwirkung nicht erhalten 10 ). Die umfassendste Äußerung legte A. Haase in: Vogtland meine Heimat..., Beilage zum Vogtländischen Anzeiger und Tageblatt, Nr. 21 vom 20. 5. 1939 nieder. Sie folgt im Auszug: „Der älteste Teil der Burg Stein befindet sich auf der Nordwestseite der Burgstatt. Er bestand aus einem kleinen Rechteckbau und einem angesetzten Rundturm. Höchstwahrscheinlich ist das Haus nach damaliger Bauweise einstöckig gewesen. Der Turm war mindestens ein stöckig, denn bei ihm sind noch der Treppenansatz und zwei Stufen vorhan den. Aus den Scherbenfunden ist zu schließen, daß dieser älteste Teil der Stein nicht vor dem 14. Jahrhundert errichtet worden ist... Die Burganlage der Stein ist wahrscheinlich in der Mitte des 14. Jahrhunderts erweitert worden. Dem Erweiterungsbau verdanken die beiden Wallgräben, das Kellergewölbe mit Eingang und Schleuse, die Umfassungsmauer, die Bastionen oder Türme 1 und 2 sowie der Rechtecksbau an der Nordostseite ihre Entstehung. Die Umfassungsmauer, aus Bruchsteinen und Lehm auf geführt, ist an dem bereits vorhandenen Turm angesetzt worden. Der Ein gang befand sich gegenüber von Bastion oder Turm 1. Die Anordnung und alle Maße sind aus der Rißzeichnung ersichtlich. Die Bastion oder der Turm 1 dürfte auf dem Wall zwischen äußerem und innerem Graben aufgesetzt wor den sein, weil nur von dort der östliche Teil des äußeren Grabens eingesehen werden konnte, der breit und allmählich nach dem Elsterknick zu ausläuft. Die Gräben und das Gewölbe mit Zugang und Schleuse sind unter Aus nutzung vorhandener Spalte aus der harten Diabasbreccie gehauen worden. Der äußere Wallgraben wurde nicht freigelegt. Über den inneren führte eine schmale Brücke, deren verbrannte Reste noch auf der Sohle des Grabens zu sehen waren. Sie befanden sich in einer 20 bis 25 cm hohen Brandschicht. Diese Schicht enthielt viele Knochen, zum Teil noch im Verband, drei Skelette (Pferd, Kalb, Hund), drei Armbrustbolzen, einer an der Spitze breitgeschla gen, die Spitze eines Bolzens, der mit der Wurfmaschine (Blide) geschossen wurde, einige Scherben aus dem 14. und 15. Jahrhundert und ein Stilett. Über der Brandschicht lag eine 5 bis 15 cm hohe Lehm- und Humusschicht, in der kleine Scherben aus dem 15. und 16. und viele größere aus dem 17. Jahrhundert sowie ein sächsischer Löwenpfennig aus der Zeit der Kur fürsten Ernst und Friedrichs des Weisen lagen. Über der Lehm- und Humus schicht war der Wallgraben mit dem Schutt des verfallenen Hauptgebäudes 9) Für die Nachsuche und Identifizierung von Fundmaterial aller in Frage kommenden Wehr anlagen ist Verf. Herrn Dipl. phll. J. Richter vom Kreismuseum Plauen und Kreispfleger H. Lehninger zu großem Danke verpflichtet. Herzlich sei auch allen anderen Kollegen des Kreismuseums und Plauener Heimatfreunden für freundliche Unterstützung gedankt. 10) Totalbombenschaden der Restaurationswerkstatt, Teilbombenschaden des Kreismuseums. Auslagerung des Museumsgutes, Tod des Ausgräbers.