unter dem ständigen Wechsel der örtlichen Leitung 7 ), in der Auswertung und Aufarbeitung offenbar an der Vorrangstellung anderer Aufgaben, schließlich am Kriegsausbruch mit all seinen Folgen. Die ersten Grabungen (Abb. 6) förderten zunächst als wichtigste Funde ver kohlte Holzbalken zutage, die sich bei weiterem Freiputzen bald zu Systemen zusammenfügten (Abb. 7—16). Über diesen Holzlagern, an vielen noch nicht untersuchten Stellen, konnten auf der frisch geackerten Oberfläche holzkohle haltige schwarze Verfärbungen beobachtet werden. Leider ist der Verlauf dieser obersten Zerstörungsschichten des seinerzeit noch unerkannten Walles nicht aufgemessen worden. Man nahm ja nur an, daß Billendorfer Häuser zum Vorschein kommen müßten und deutete die Holzlagen als verstürzte Hauswände, als dann ganze gleichlaufende Schichten von Balken auftraten, als hölzerne Fußböden. Diese Spekulation wurde teilweise noch dadurch ge stützt, daß neben den Holzresten Abfallgruben mit Scherben, Knochen, Stein axtbruchstücken und Lehmbrand aufgedeckt werden konnten. Die anfangs annehmbare Auswertung verlor aber bald an Wahrscheinlichkeit. Beim tie feren Freilegen der Holzkomplexe mußte nämlich festgestellt werden, daß mehrere Balkenlager aufeinanderfolgten und dabei jeweils rechtwinklig zueinander standen. Nach dieser richtungweisenden Entdeckung W. Boeges konnte bei der Weiterverfolgung der zusammenhängenden Holzzüge zusätzlich beobachtet werden, daß die Gesamtkonstruktion in einem Bogen verlief, der sich genau dem Terrassenrand anpaßte. Zur Bestätigung dienten weiterhin mehrere Profile mit den Sockeln der einzelnen Wälle und den vor allem nach außen gestürzten Schuttschichten mit reichlichen Holzkohlebeimengungen. Nunmehr war jeder Zweifel über den Zweck der Anlage ausgeschlossen, und es konnte ein erfolgversprechender Plan für die Verlegung der Grabungs schnitte ausgearbeitet werden. Daß die Straßenseite der Befestigung weit gehend aus der Untersuchung ausfiel, ergibt sich aus der Tatsache, daß ver ständlicherweise der Damm, den der zerstörte Wall hinterließ, als Unterlage für die erste Fahrbahn benutzt worden war, die später allerdings einige Meter neißewärts verlegt wurde. Dabei sind durch das Ausheben der Straßen gräben weitere Zerstörungen entstanden. Der Grabungsplan mit den Einzeichnungen aller Schnitte und freigelegten Flächen aus den Jahren 1933 bis 1935 zeigt eine ziemliche Massierung an Untersuchungs- und Kontrollgräben besonders im nördlichen und nordwest lichen Teil zwischen der Staatsstraße und der Neißeaue (Abb. 6 und 7). Das mag in erster Linie darauf zurückzuführen sein, daß man zunächst über den Wehrcharakter der Anlage volle Sicherheit gewinnen mußte und daß es not tat, den Wall in seinem Verlauf ein größeres zusammenhängendes Stück zu verfolgen. Nur so konnte man aus der Erhaltung bedingte Zufälligkeiten in der Lagerung einzelner Brand- und Sturzschichten als solche erkennen und 7) Lediglich Br. Friedland war glücklicherweise während der gesamten Grabungsdauer als Mit arbeiter tätig. In der örtlichen Leitung lösten sich ab: G. Hoffmann (17. 3.-28.8. 1933 im Auf trag von O. F. Gandert), W. Boege (28. 8.-8. 10. 1933 und dann noch bis November 1933). daneben (ab 8. 10.-3. 11. 1933) H. Kirchner, E. Lukoscheck (3. 11.—11. 12. 1933; 2. 5.-12. 6. 1934), W. Marquardt (von Mai bis Ende der Grabungssaison 1934), G. Müller (1. 4.-4. 5. 1935) und H. A. Schultz (2. 9. bis 21. 9. 1935).