Abb. 18. Karl-Marx-Stadt, Stadtkernforschung, Grabung Lohstraße, Gefäß mit Sinterglasur, aus Grube G. 1:2. Jeweilige Fundverbände mit der glasierten Ware der Gruppe 3 (Gruppe 4 wurde wie diese ebenfalls in den Gruben G und H gefunden) datieren letztere allgemein ins 16. Jahrhundert. Eine eigenartige Stellung nehmen drei Gefäße ein (Abb. 18), die jeweils in Fundverbänden mit Gefäßen der Gruppen 3 und 4 vorkamen. Sie alle be stehen aus dem einheimischen hellen gelbgrauen Material, aber sie haben einen stark braungefärbten Oberflächenglanz, der auf intensive Materialversinte rung 29 ) zurückzuführen ist, und dies wiederum auf eine wesentlich höhere Brenntemperatur. Hier könnte sich ein Einfluß aus dem 25 km entfernten Waldenburg bemerk bar machen. Dort sind seit dem 14. Jahrhundert 30 ) Töpferwerkstätten nach weisbar, die das bekannte Waldenburger Steinzeug brannten. Ein Fundver band der drei Gefäße mit denen der Gruppe 3 und 4 läßt einen Zeitansatz ins 16. Jahrhundert zu. Um das Fundbild abzurunden, sollen noch verschiedene Einzelstücke genannt werden: 29) Es handelt sich nicht um Salzglasur! 30) Eine urkundliche Bestätigung der Töpferzunft stammt von 1388.