Abb. 14. Karl-Marx-Stadt, Stadtkernforschung, Grabung Lohstraße, Scherbe mit Bodenkreuz, aus Grube F. 1:2. Gruppe 1 Am relativ häufigsten ist diese erste Gruppe vertreten, innerhalb dieser wären zwar weitere Untergliederungen möglich, etwa nach den verschiedenen Randbildungen, sie allein sind aber nicht zuverlässig genug, um eine zeitliche Einordnung der Gruppe vornehmen zu können 25 ). Für die erste Gruppe der Keramik erscheint aber eine Teilung in eine graue Ware (Abb. 12), wovon neun Gefäße vorhanden sind, und in eine gelbgraue Ware (Abb. 13), durch dreizehn Gefäße belegt, gerechtfertigt. Beide Untergruppen sind in Zusammenfunden belegt, ihre Formverwandt schaft ist sehr augenscheinlich 26 ), aber die Materialbeschaffenheit unterscheidet sie doch deutlich voneinander. Das helle gelbgraue Material kehrt in der alten Keramik immer wieder, und wir möchten diese Erscheinung einmal als Merkmal einer heimischen Her stellung aus einer bestimmten bodenständigen Rohstoffquelle betrachten, zum anderen aber auch auf ein bestimmtes und dem grauen Material gegenüber anderes (oder neues) Brennverfahren zurückführen. Datierendes Merkmal der gesamten Gruppe 1 ist einmal das Fehlen jeglicher Glasur — eine angesinterte schwach glänzende Außenfläche an manchen Ge fäßen der Untergruppe 1 b zeigt auch die Tendenz zum härteren Brennen, jedoch darf man hier weder von Salzglasur noch von Steinzeug sprechen —, dann das gemeinsame Vorkommen der Untergruppe 1 a mit einer Boden scherbe mit Radkreuz (Abb. 14) und einem Krug aus einem Material, das 25) Siehe auch E. Schirmer, Die deutsche Irdenware des 11.-15. Jahrhunderts im engeren Mit teldeutschland, Jena 1939, S. 60—61. 26) Eine gedrungene, betont bauchige Form und eine gewisse Kleinheit, das größte Gefäß ist 16 cm hoch.