Abb. 11. Karl-Marx-Stadt. Ausschachtung für den Hauptsammler Ecke Wilhelm- Pieck-/Innere Klosterstraße. Gefäß des 12. Jahrhunderts. 1:1. Anschließend sei noch ein Fund bekanntgegeben, der ebenfalls aus dem Be reich des mittelalterlichen Stadtkernes stammt. Im Jahre 1957/1958 machte sich im Zusammenhang mit der Neubebauung von Wilhelm-Pieck- und Innerer Klosterstraße die Anlage einer neuen Kanali sation notwendig. An der Ecke Innere Klosterstraße/Wilhelm-Pieck-Straße wurden im Bereich des ehemaligen Klostertores Ausschachtungen für die Anlage des Hauptsammlers durchgeführt. Dabei stieß man auf die Funda mente des Klostertores und erfaßte gleichzeitig auch die Innenböschung des alten, der Stadtmauer vorgelagerten Grabens, der im 19. Jahrhundert zu gefüllt wurde. W. Baumann, Dresden, besichtigte am 13. 1. 1958 die Baustelle. Er fand dabei im Aushub ein kleines verziertes Tongefäß 20 ). Wie die an haftenden Erdreste beweisen, war das Gefäß in eine graue, schlammige Schwemmschicht eingebettet, die sich von den darüber liegenden schwarzen Schlammablagerungen des Grabens und den Zufüllungsschichten des 19. Jahr hunderts unterschied. Auf jeden Fall befand sich der Fund in sekundärer Lagerung. Eine genauere Untersuchung verhinderte die jahreszeitlich be dingte Witterung. Kleines gedrungenes, beinahe tonnenförmiges Gefäß mit eingezogenem Hals. Die Schulter ist deutlich abgesetzt und durch eine Reihe unregelmäßig angebrachter 20) Herr Dipl.-phil. W. Baumann stellte das Gefäß freundlicherweise zur Bekanntgabe zur Verfügung. Ihm sei hiermit nochmals gedankt.