Im Süden von Schönau a. d. E. erhebt sich der Hutberg16), dessen Kuppe von einem Ringwall eingenommen wird und dessen kräftigste Befestigungen sich unter Ausnutzung des Geländes besonders nach Osten richten. Später wurde im Süden des umwallten Bezirkes ein Turmhügel eingebaut und er hielt die Anlage im hohen Mittelalter in beträchtlichem Umfang Mauerwerk, das noch in wesentlichen Teilen erhalten ist. Der Durchmesser der Gesamt anlage beträgt annähernd 70 m X 45 m. Nach vorliegenden Funden (Abb. 2) muß mit einer Burggründung um 1000 oder im 11. Jahrhundert gerechnet werden. Keramische Reste, Eisengegenstände und weiteres Kulturgut reichen mindestens bis ins 14., wenn nicht gar noch an den Anfang des 15. Jahr hunderts. Der Stützpunkt hat damit entsprechend der ausgezeichneten Lage und unter Anpassung an die jeweils üblichen Befestigungsbauarten große Bedeutung besessen und kann durchaus als Mittelpunkt des Gebietes be trachtet werden. Nördlich vom Ort Altbernsdorf findet sich im Steinbachtal östlich über dem Zusammenfluß von Steinbach und Kemnitzbach auf hohem Felsufer der Burg berg Altbernsdorf 16 17 ). Er bildet einen nach Osten gerichteten sichelförmigen Abschnittswall mit einem ungefähren Durchmesser von 80 m bei noch erhal tenen maximalen Wallhöhen bis zu 8 m. Er gehört damit zu einem Burgen typ, wie er im gesamten sorbischen Siedelland etwa um die Jahrtausendwende und auch schon ein und zwei Jahrhunderte vorher üblich war. Auch die weni gen von dort stammenden Funde 18 ) weisen auf die Zeit um und nach 1000. Bernstadt selbst besitzt offenbar trotz seiner günstigen Siedlungslage keine sorbische Befestigung, was vielleicht auch damit Zusammenhängen kann, daß in früherer Zeit eine gewisse Verflechtung der Fluren Altbernsdorf und Bernstadt bestand 19 ). Oder sollte durch Überbauung eine Erkennbarkeit der entsprechenden Wallreste nicht mehr gegeben sein? Bernstadt besitzt ja eine befestigte Kirche, die auf einem felsigen Vorsprung liegt, um den sich die Pließnitz schlingt. Es besteht damit die Möglichkeit, daß die jetzt von Kirche und Friedhof eingenommene Geländezunge ehemals durch einen Abschnitts wall abgegrenzt war. Allerdings fehlen von dem entsprechenden Gelände bis heute auch noch jegliche Funde, so daß die angeschnittene Frage recht pro blematisch bleibt. Dem Nordwestzipfel des Eigenschen Kreises vorgelagert erhebt sich im Drei eck zwischen Bischdorf, Dolgowitz und Sohland 200 m über den genannten Orten der Rotstein 20 ). Der Gipfel ist durch einen Ringwall mit nach Norden vorgelagertem Abschnittswall befestigt. Er besitzt Ausdehnungen von etwa 70 m X 100 m, wobei der eiförmig geschlossene Ring an die 60 m X 45 m, die Vorburg reichlich 35 m X 70 m messen. Die Wälle sind im wesentlichen aus Steinen aufgeschichtet, die durch eine Balkenkonstruktion Halt bekamen. Die Siedlungsreste (Abb. 3 und 4) reichen bis ins 10. Jahrhundert zurück 16) H. Schmidt, a. a. O., S. 230 bis 233. 17) A. a. O.. S. 223. 18) Museum Löbau und Städtische Kunstsammlungen Görlitz. 19) Vgl. J. Huth, Slawische Siedlungen und Burgen im Eigenschen Kreis, vorhergehender Ar tikel in diesem Band. 20) H. Schmidt, a. a. O., S. 229 f.