der Zeit, in der Sorben das Pließnitztal kultivierten. Wenn auch bisher chiffriert, hat sich in der Gestalt der Drei- und Vierkornlasten eine Nachricht bis in unsere Tage erhalten. Dies wird noch erhärtet dadurch, daß die Bauern, die die eine oder andere Abgabe zu leisten haben, stets in den Listen gruppenweise auftreten, so daß im Folgenden von Zweikorn-, Dreikorn- und Vierkornblöcken in den Dörfern gesprochen werden wird. Ob 1374 die Wirte der drei- und vierkornpflichtigen Hufen in Person noch Sorben waren, wird sich direkt nicht so leicht erweisen lassen. Sie sitzen aber auf ehemaligen Slawenhöfen. Ihr Land ist zum allergrößten Teile Kultur boden, der durch die Sorben dazu gemacht worden ist. Dies gilt es, auch noch im einzelnen zu beweisen. Schon die Überfülle exakter Angaben reizt dazu, sich die Einzelheiten des Zinsregisters möglichst konkret vorzustellen. In den Listen gibt es Hinweise genug, die einladen, einen Bauern NN im Dorfe N auch einem ganz bestimm ten Gute zuzuordnen. Diese Versuche liegen dieser Arbeit stillschweigend zu grunde. Sie wurden dadurch erleichtert, daß die Ablösungsakten der Eigen- sehen Dörfer aus dem 19. Jahrhundert eingesehen wurden 28 ). Sie lieferten einerseits den Anschluß an das heutige Brandkatasterzählsystem und er möglichten es, durch Abgabenvergleich andererseits eine Brücke bis zum Zinsregister von 1374 zu schlagen. Diese erprobten und schlüssigen Lokali sierungen liegen den weiteren Ausführungen zugrunde und ermöglichen es, die gewonnenen Einsichten zu kartieren. Das soll für das Dorf Schönau im einzelnen näher dargestellt werden. Auf Grund der Ablösungsakten des 19. Jahrhunderts ergaben sich ohne weiteres Gleichungen mit dem Zins register von 1374, die hier einander für die Vierkornblöcke gegenübergestellt werden. Dabei werden sämtliche wichtigen Details zur Lokalisierung mit geteilt. I .: Für das 19. Jahrhundert sind das 29 ): Die auch heute noch gültige Brandkatasternummer (Spalte 1), die Flurparzellen, die dem jeweiligen Bauerngute eignen, mit leichter Korrek tur, wenn sie durch Parzellierungen der alten Hufenstreifen zerstückelt wor den sind (Spalte 2), die in den Akten vermerkte Zahl der Ruten (Spalte 3), die Zahl der abzugebenden Vierkornscheffel (Spalte 4). II .: Aus dem Zinsregister wurden entnommen 30 ): Die Namen der Vierkornpflichtigen (Spalte 5), die Größe ihres Gutes in Ruten (Spalte 6) und die Menge des Vierkornes (Spalte 7). Block A liegt in der Nordhälfte der Schönauer Flur, nicht zu weit von der Westgrenze, der Grenze mit Altbernsdorf entfernt. Das Jauernicker Dezem- register von 1516 31 ) nennt übrigens diese Seite die magere Seite (in marco latere). Er zeigt einiges sozialgeschichtlich Interessantes durch den Erweis der Güterakkumulation zwischen 1374 und 1850. 28) Vgl. Anm. 18. 29) Vgl. Anm. 18. 30) ZR Text S. 31 ff., Tabelle S. 150 f. 31) Archiv des Röm.-kathol. Pfarramtes Jauernick bei Görlitz.