Prager Mark 72 ) geprägt. Die somit erfolgte Aufwertung des meißnischen Gro schens brachte es mit sich, daß nunmehr wie früher 20 Stück als Gegenwert für einen rheinischen Gulden überall gern angenommen wurden 73 ), fernerhin, daß wegen des inzwischen erfolgten Fallens der Hellermünze jetzt 15 statt bisher 12 Heller für den neuen Groschen erlegt werden mußten 74 * ). Außerdem begann der Kurfürst Friedrich II. unter seinem alleinigen Namen und mit der unter LANT beginnenden CRVX-Stellung in Freiberg (Münzzeichen 5blätt- rige Rose) sowie in Gotha (Münzzeichen Kreuz) Schildgroschen und außerdem in der ersteren Münzstätte und dann auch in Zwickau (Münzzeichen Stern) Schockgroschen (mit FoDoGo)75) schlagen zu lassen. Alle diese Schildgroschen erfreuten sich auch außerhalb der Landesgrenzen großer Wertschätzung (bis einschl. 1441) und wurden nach 1442 lebhaft gegengestempelt, wofür beispiels weise der Fund von Treysa 76 ) ein Zeugnis ablegt. Der Schwager des Kurfürsten, der Landgraf Ludwig I. von Hessen (1413 bis 1458), schloß sich der kleinen meißnischen Münzreform insofern an, als er im November 1436 seinem Münzmeister Nicolaus v. d. Nyss in Cassel den Auf trag gab 77 ), ebenfalls hochwertige Groschen auszuprägen. Sie sind unter dem Namen „Kronichte Groschen“ wegen der Krone über dem hessischen Löwen schild bekannt geworden. Es gingen von ihnen 80 Stück auf die halbfeine Kölnische Mark (233,85 g), so daß 20 Stück solcher Groschen mit einem Fein silbergehalt von 29,23 g knapp dem Gegenwert eines rheinischen Guldens ent sprachen. Mit dem Tode des Landgrafen Friedrich des Friedfertigen im Juli 1440 starb die thüringische Linie aus. Zunächst regierten der Kurfürst Friedrich II. und sein Bruder Wilhelm die Erblande gemeinsam, da beide Teile sich über die Erbfolge nicht einigen konnten. Der deswegen zwischen den beiden Brüdern ausgebrochene Zwist verschärfte sich derart, daß es 1445 zur Teilung der Lande 73) UB, Freiberg II S. LII und W. Schwinkowski, a. a. 0., S. 74 (Nr. 50) sprechen von einem Aus bringen von nur 2 Schock 37 gr. aus der Mark, wozu jedoch noch 7 gr. für den Münzmeister hin zukommen. 73) UB. Grimma. Urk. Nr. 93 vom 10. 8. 1436: „„videlicet sex sexagenarum grossorum novorum Mis- senensium, quorum grossorum viginti communiter unum florenum Renensem faciunt." UB. Leip zig I Urk. Nr. 189 vom 16. 5. 1436: gute Rynische gülden adyr je vor den gülden XX nuwe schildechte gr. Fribergischer munteze.“ UB. Jena II Urk. Nr. 335 vom 24. 6. 1440: 20 neue Schild groschen oder 60 alte Meissener Groschen auf 1 rheinischen Gulden. Ebenso Urk. Nr. 353 vom 1. 5. 1442. 74) UB. Leipzig II Urk. Nr. 210 vom 9. 12. 1437: „drei schildichte Freib. grossen, der eyner itzunder XV heller gilt noch gemeyner were.“ 7°) Es sind dieselben Schockgroschen (Götz zu 3588 „6. Gattung“), die H. Buchenau bei Besprechung • des Fundes von Lobeda unter Nr. 5 irrtümlich dem Landgrafen Friedrich v. Thüringen zuschreibt. Blätter für Münzfreunde 1907, Sp. 3763. 7°) H. Buchenau, Der Groschenfund von Treisa (richtig Treysa), in: Blätter für Münzfreunde 1928, S. 198 f. ’ 7 ) II. Buchenau, ebda. 1907, Sp. 3778 f.