mehr dem silbernen Gegenwert für einen rheinischen Gulden 6 * * 68 * ), weil es in der Zwischenzeit mit fremdem und geringhaltigem Pfennig- und Hellergeld untermischt war, namentlich aber mit den alten hessischen „Kreuzgroschen“. Um diesem Zustand entgegenzutreten, begannen die drei Fürsten zur Stär kung der gröberen Münze gemäß dem Münzbrief von 143269) gemeinschaft lich Schockgroschen im Stückwerte von 3 Pfennigen auszuprägen. Als Münzfuß wurden 105 Stück aus der nur 3 1 / 3 lötigen (0,200 f.) Prager Mark fest gelegt. Das Ausbringen der Schockgroschen ist also derart abgestimmt, daß 60 Stück nur 28,584 g Feinsilber je rheinischen Gulden statt bisher 30,500 g Feinsilber bei den Schildgroschen und ebenso bei den bis 1431 geprägten Schockgroschen des Landgrafen Friedrich ergeben. Man wollte demnach dem weiteren Abfluß dieser 3-Pfenniggroschen, die in großen Mengen im Alltags verkehr umliefen, vorbeugen und zugleich die Ausprägung der eigenen klei nen Geldsorten einschränken. Besagt doch der Münzbrief ausdrücklich, daß großer Schaden im Lande durch zuviel geschlagene „cleyne muntze mit namen der pfennige und der heller“ entstanden wäre, „also das die grosse muntze sere verdruckt und hinweg gefurt wirdet“. ZEITABSCHNITT 1436 BIS 1444 Obwohl der Zeitraum von 1436 bis 1444 in bezug auf die Gepräge und ihre Ausbringung bereits kurz behandelt worden ist 70 ), erscheint es doch erfor derlich, münzpolitische und metrologische Ergänzungen zu bringen und die Ergebnisse zur Abrundung des Gesamtbildes anzufügen. Nach dem Ausscheiden des Markgrafen Sigismund aus der Regierung 71 ) und seinem Übertritt in den geistlichen Stand nahm der zweite Bruder des Kur fürsten namens Wilhelm dessen ererbten Platz ein, ohne jedoch bis 1440 Regierungsgeschäfte auszuüben. Die Ausprägung der neuen gemeinschaftli chen Schildgroschen wird in Freiberg (Münzzeichen 5blättrige Rose) und in der (späterhin) neu eröffneten Münze zu Zwickau (Münzzeichen Stern, Abb. C) fortgesetzt. Nach den schlechten Erfahrungen der beiden vorangegangenen Jahre wurde wohl im Herbst 1436, also noch zur Zeit Sigismunds, zur Wieder erstarkung der Währung auf den alten Münzfuß von 1431 zurückgegriffen. Es wurden 82 Groschen aus der halbfeinen oder 164 Groschen aus der Feinen 6s) UB. Jena II Urk. Nr. 247 vom 11. 2. 1431: für 15 Groschen Freiberger Münze, deren 70 einen rhei ¬ nischen Gulden machen. Die erwähnten hessischen Kreuzgroschen haben nichts mit den allen Kreuzgroschen (crutzegroschen) aus der Zeit des Markgrafen Wilhelm I. zu tun. 6) UB. Freiberg II Urk. Nr. 987 vom 4. 12. 1432. 70) G. Krug, Die sächsischen Groschen, Pfennige und Heller um die Mitte des 15.Jahrhunderts, in: Hamburger Beiträge zur Numismatik, H. 6/7, 1952/53, S. 90 f. 71) Markgraf Sigismund verzichtete im Leipziger Vertrag vom .1. 2. 1437 auf seine Lande. Original Pergament Sächsisches Landeshauptarchiv Dresden Nr. 6431