selbst zu 19 Stück je rheinischen Gulden (= 1 Mühlh. Münz-Vierdung), da gegen die geringer haltigen und gewöhnlichen Groschen jetzt zu 405 bis 408 Stück je Mark signi et ponderis Molhusensis (zu 7 rheinischen FL), d. h. zu rund 58 Stück je rheinischen Gulden bewertet wurden. Doch noch einen weiteren und wertvollen Hinweis für die Entstehung der hochhaltigen Groschen im Jahre 1405 liefert ein Groschenfund von angeblich 160 Stück, welcher Anfang 1923 in Hohenstein-Ernstthal gehoben, jedoch bald zersplittert und deshalb leider der Veröffentlichung entgangen ist. Man kann annehmen, daß er um 1425 zur Zeit der großen hussitischen Unruhen und Kämpfe im benachbarten Böhmen der Erde anvertraut wurde. Er be stand nach eigener damaliger Einsichtnahme nur aus den hochhaltigen Meiß ner Groschen, die damals zu 20 Stück je rheinischen Gulden gerechnet wur den, und zwar aus einem bescheidenen Anteil an Helmgroschen Balthasars, und Schildgroschen Wilhelms II., dagegen dessen Hauptmasse aus den Helm und Schildgroschen Friedrichs IV., letztere mit den 5- und 6blättrigen Böschen um den großen Löwenschild, fernerhin aus den ab 1412 gemeinsam mit Wilhelm II. und Friedrich dem Friedfertigen geschlagenen Schildgro schen, darunter auch solche mit der 4blättrigen Rose auf der Rückseite. Die neuen Groschen wurden ab April 1405 offenbar nicht zu dem ursprüng lich im Jahre 1402 18 ) vorgesehenen Fuß von 76 Stück aus der 9 1 / 7 lötigen Prager Mark geschlagen, sondern jetzt wohl zu 80 Stück aus der 91/elötigen Prager Mark mit einem Feinsilbergehalt von 1,8124 g, und 20 Stück von ihnen sollten auf einen vollwichtigen rheinischen Gulden gehen. Als um 1407/08 die Beständigkeit dieses Guldens erneut ins Wanken geriet, trug man diesem Umstand durch eine nicht unwesentliche Verringerung des Fein silbergehalts der neuen Groschen Rechnung 19 ), indem das Schrot auf 81 Stück erhöht wurde und nunmehr statt 125 jetzt 1262/3 Groschen (61/3 rheinische Fl.) auf die 15 1 / 2 lötige Erfurter Mark gingen. Diese Verringerung des Fein silbergehalts um rund 11/4% entsprach etwa der Hälfte der endgültigen Herabsetzung des rheinischen Guldens um 2,2 % Feingold, als diese am 15. August 1409 vom Rheinischen Münzverein zum Beschluß erhoben wurde 20 ). In der vorliegenden Zeit um 1408 kann der wertmäßige Unterschied zwischen dem meißnischen Schildgroschen und dem böhmischen Groschen nicht groß gewesen sein 21 ). Es gingen etwa 231/5 Schildgroschen mit 41,533 g Feinsilber 1s) Vgl. Anm. 3. 19) UB. Jena III Urk. Nr. 56 vom 27. 9. 1408. Nach dieser Urkunde sind die guten Groschen noch hochhaltig gerechnet: ... von jeder Hufe 60 Schock alter Gr. oder 20 neue Schock Gr. Freiherger Münze. Vielleicht auch ein Entgegenkommen gegenüber dem Propst von St. Moritz? 36) Es ist eine Erfahrungstatsache, daß neue Münzeinigungen oftmals nur eine bereits vorausgegan gene Verschlechterung der Münze rechtlich sanktionierten. 21) UB. Dresden und Pirna Urk. Nr. 126 (nach 1407): „... drießig schog nuwer myßener adir behemi- scher groschin". Nach Görlitzer Ratsrechnungen S. 573/647 wird in den Jahren 1408—1410 der ungarische Fl. zu 23 Prager Groschen gerechnet, ein Nobel zu 48 Prager Groschen.