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Meißen Friedrich II., 1428—1464 (+ 7. 9. 1464) Meißen-Osterland Thüringen Wilhelm HL, (1437) 1445—1482 (f 17. 9. 1482) Bekannt ist, daß die meißnische Währung seit 1390, als mitsamt den böhmi schen Groschen 20 Breite Groschen einen rheinischen und ebenso einen unga rischen Gulden aufwogen, unaufhaltsam abglitt. Die 1397 versuchte Stabili sierung auf der Basis von 35 meißnischen Groschen je rheinischen Gulden 1 ) hatte keine nachhaltige Auswirkung. Vielmehr trat nach der Jahrhundert wende nach einer 1399 erfolgten Herabsetzung des Goldgehalts des rheini schen Guldens um etwa 3 Prozent eine weitere Verschlechterung des Gro schens bei allen drei markgräflichen Linien ein, so daß Anfang 1405 bereits 48 Meißner Groschen für einen solchen Gulden erlegt werden mußten. Da die folgenden Untersuchungen über das Verhalten der meißnischen Wäh rung in den sich anschließenden Jahrzehnten immer wieder auf den jeweili gen Goldgehalt und somit auf den Kurswert des rheinischen Guldens zurück führen, ist wohl eine kurze Übersicht über dessen wechselndes Ausbringen von Nutzen 2 ): Jahr Korn Karat Schrot Stück Rauhgewicht 8 Feingoldgehalt g 1386 23 66 3,543 3,396 1399 221/, 66 3,543 3,321 1401/02 wurde der rheinische Gulden vertragswidrig vorübergehend teils zu 662/3 St./Mark ausgebracht, teils fiel der Goldgehalt auf 201/2 Karat, so daß der deutsche König Ruprecht d urch Reichsgesetz 1402 deren Ausprägung verbot. Eine neue Münzeinung kam auf der Basis von 1399 am 5. März 1404 zustande. 1407 Interne Herabsetzung des Korns auf 22 Karat. 1409 22 66 3,543 3,248 1417/18 20 66 3,543 2,952 1419/20 19 662/3 3,508 2,777 (1442 19 67 3,490 2,763 und geringer) Ab 1444 tr at eine 10jährige Münzpause ein. 1454 19 68 3,439 2,723 ) G. Krug, Der Groschenfund von Leipzig-Thekla, in: Arbeits- und Forschungsberichte zur säch sischen Bodendenkmalpflege 9, 1960, S. 270. ') W. Diepenbach, Der Rheinische Miinzverein, in: Festschrift für Christian Eckert, Mainz 1949; A. Noß, Die Münzen der Erzbischöfe von Cöln 1306—1547, 2. Band, Köln 1913, S. 320; Blätter für Münzfreunde 1926, S. 536.