andererseits der geringe Anteil des Fulvosäurekohlenstoffs (6 bis 9%) und des Extraktionsrückstandskohlenstoffs (15 bis 33 %) am Gesamtkohlenstoff. HS Das Verhältnis „ schwankt zwischen 7 und 12 (Tab. 4) gegenüber Werten I' S—C um 1 bei den jüngeren Bodenbildungen. Der lange Zeitraum sowie die besonde ren Lagerungsbedingungen (hohe Basensättigung, teilweiser Luftabschluß, post glaziale Klimaschwankungen) scheinen zu einer Polymerisation der meisten niedermolekularen Verbindungen zu höhermolekularen Huminsäuren geführt zu haben. Die entstandenen Huminsäuren sind besonders farbintensiv (log k S 53!, Abb. 16). Die niedrigen Farbquotienten (Q 47/66), die von denen der Huminsäuren in den jungen Bodenbildungen nicht abweichen, und die ebenfalls hohen Aschegehalte deuten auf den Grauhuminsäuretyp hin. Der Gehalt an Methoxylgruppen ist gering (~ 0,3%), d. h. ihre Oxydation zu kationenäustauschaktiven Gruppen ist fortgeschritten. In diesem Zusammen hang ist auf die hohe Kationenumtauschkapazität dieser Huminsäuren hinzu weisen. Die Huminsäuren sind relativ stickstoffarm (etwa 2% NGv, Ursache könnte die Abspaltung N-haltiger Seitenketten sein). Die Ergebnisse zeigen, daß die chemische Charakterisierung humosen Materials durchaus mit Erfolg bei der archäologischen Arbeit eingesetzt werden kann. Abschließend sollen noch die Kohlenstoff- und Stickstoffverhältnisse betrach tet werden (Tab. 5). Alle untersuchten Huminsäuren sind C- und N-reicher als das dazugehörige Bodenmaterial. Der C-Gehalt ist gegenüber dem N-Ge- halt stärker erhöht, so daß die C/N-Verhältnisse gegenüber denen der Böden erweitert sind. Die Huminsäuren des alten Materials sind durch besonders weite C/N-Verhältnisse gekennzeichnet. (Huminsäuren aus landwirtschaftlich genutzten A-Horizonten besitzen nach Hoffmann und Kretzschmer 15 ) eben falls weitere C/N-Verhältnisse als die Böden. Huminsäuren aus Waldböden [Ao- und A-Horizonte] weisen dagegen regelmäßig engere C/N-Verhältnisse als das Ausgangsmaterial auf) 16 ). Die Extraktionsrückstände sind erwartungs gemäß C- und N-ärmer als die Böden. Dabei verbleibt in den Extraktions rückständen der jüngeren Bodenbildungen relativ mehr C als N, so daß die C/N-Verhältnisse weiter sind als die der zugehörigen Böden. (Entsprechende Beziehungen werden allgemein bei rezenten Acker- und Wald- [Ao- und A,- Horizonte] Böden beobachtet.) Die Extraktionsrückstände des alten Proben materials besitzen auffälligerweise mehr Stickstoff als Kohlenstoff (bezogen auf den Boden), daher sind die C/N-Verhältnisse enger als die der Böden (Kernstickstoff?). 13) Vgl. nochmals Diss. F. Hoffmann sowie H. Kretschmer, Diss. Landw. Fak. Universität Rostock, 1958. 16 ) Unveröffentlichte Ergebnisse nach P. Czerney, Tharandt.