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punkte, besonders Lehmverputz mit Flechtwerkabdrücken 107 ). Vergleiche für solche eingetieften Häuser mit zwei gegenüberliegenden Pfosten auch mit den in Dresden-Mockritz vorliegenden Ausmaßen von etwa 3 m X 3 m finden wir im altslawischen Bereich zumindest bis zum Dnjepr107) und weiter östlich, vor allem aber auch in der Slowakei 108 ), in Mähren und Böhmen 109 ). Betrach ten wir nun die aus Dresden-Mockritz vorliegende Keramik (Abb. 8), so über rascht der schwere dicke Topf (Abb. 8,10)110) mit den zwei Systemen sich teil weise überschneidender Wellenbänder oder das kleine glatte Töpfchen (Abb. 8,9)111). Die übrigen Profile und Verzierungen passen sich ohne größere Variationen gut ein (Abb. 8,1—7)112), und auch der nicht konzentrische Achseindruck 113 ) auf einem Gefäßboden nimmt nicht wunder. Der Anschluß an böhmische 114 ) und mährische Ware 110 * 112 ) ist recht offensichtlich, ebenso wie Vergleichbares in der Oberlausitz zumindest vorerst trotz eines reichlich vor liegenden Fundstoffes noch zu fehlen scheint. Dort sind zwar spätestens in der jüngeren Entwicklung der mittelslawischen Keramik böhmische Einflüsse zu verzeichnen, doch tendieren sie offenbar mehr nach dem nordostböhmischen Gebiet, während klare (zum Teil auch noch jüngere) direkte Beziehungen z. B. des sogenannten Zabrusaner Typs und der räumlich begrenzten Libocaner Gruppe aus Nordwestböhmen zunächst das Gebiet des Kulm-Nollendorfer- Passes nördlich der Gebirge erreichen (vor allem die Fundorte Dohna, Heide- 107) I. I. Ljapuskin, Gorodisce Novotrojckoe. Materialy i issledovania po archeologiiSSSR 74, Moskau und Leningrad 1958. Zum Beispiel Abb. 113, Taf. V, VI, IX, XXVII, XXXI, XXXVII, XLI— XLIII, XLIX, LII, Lill, LVI, LXI, LXXXIII, LXXXVI. Dort gelingt infolge erhaltener Holz teile oft die Gesamtrekonstruktion. Auch viele andere Häuser vom gleichen Fundort tragen zwei kräftige Firstpfosten und dazu schwächere Wandinnenpfosten. 108) Jüngst für die älteste slawische Besiedlung 1). Bialekovä, Nove vcasnoslovansk6 nlezy z juho- zäpadneho Slovenska (Neue frühslawische Funde aus der Südwestslowakei), in: Slovensk archeo- lögia X, 1962, S. 97—148 (dort vielfältige weitere Literatur); jünger: Archeologickd rozhledy VII, 1955, S. 494; Material Abb. 233 und 243. 109) Unter anderen J. Kudrn, Slovenska obydli na hradisti v Kluov (Habitations slaves au bour g wall de Klucov pres de esk Brod), in: Archeologickd rozhledy VII, 1955, S. 61—75 mit Abb. 43 bis 48 und 54 (Res. S. 137). 110) Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden. S.: 71/38. ni ) Dgl., S.: 1217/54. 112) Dgl., S.: 1224; 1218; 1230; 1223; 1228; 1219 und 1225/54. 113) Dgl., S.: 1229/54. 114) Zum Beispiel Brezenec, Chomutov (Archeologickd rozhledy X, 1958, S. 432 und 433, Abb. 143) Klucov; J. Kudrnäc, Vyvoj slovanskho osdlen mezi prazskym Povltavim, Labern, Szavou a Vrovkou, in: Pamätky Archeologickd LIV, 1963 (Die Entwicklung der slawischen Besiedlung zwischen dem Prager Moldaugebiet, der Elbe, Sazava und Vyrovka), S. 173—223, bes. Abb. 1; 9; 10,5. So auch im übrigen Nordböhmen (Archeologickd rozhledy VII, 1945, S. 61—75, Abb. 47 und 48). 1 15) Etwa Velatice (J. Poulik, Staroslovansk Morava, Taf. 111,2) und Troubsko (a. a. 0., Taf. XXVI,2).