die Richtigkeit der Unterscheidung einer oberen und unteren Zone in der Abfallgrube (Proben 14 und 16) sowie die Ausscheidung eines Humusanreiche rungshorizontes im kolluvialen Material des Profils II (Bodenprobe 4). Über die Natur des Kohlenstoffes gibt die im folgenden behandelte Humusfraktio nierung nähere Auskunft. Die intensive Schwarzfärbung der humusreichen Schichten (Siedlungsschicht) dürfte nach den Ergebnissen der Humusfrak tionierung vor allem auf die Huminsäuren (vgl. Abb. 16) und nur in geringem Maße auf Holzkohle 9 ) zurückzuführen sein. Die Stickstoffgehalte (N, atro) vermindern sich erwartungsgemäß mit zu nehmender Tiefe (s. Tab. 2). Die ehemaligen A-Horizonte (Profil II, Boden proben 4 und 10; Profil III, Bodenproben 4 bis 6) besitzen ebenso wie die Abfallgruben gegenüber dem humusarmen Lößlehmmaterial erhöhte Stick stoffgehalte. Die C/N-Verhältnisse verlieren in den humusärmsten Schichten ihre Bedeutung als Kriterium für die Humusqualität. Auffällig sind jedoch die weiten C/N-Verhältnisse des Grubenmaterials 10 11 ) sowie der Siedlungs schicht (fA). Die relativ niedrigen Zersetzungsgrade (ZG) der Proben 1 und 4 (Profil II) stehen im Einklang mit ihrem geringen Alter. Die Grubeninhalte und der untere Rest des bandkeramischen A-Horizontes (Profil II, Bodenprobe 10) weisen dagegen hohe Zersetzungsgrade auf. Im Phosphatgehalt (P,05) hebt sich die Grubenfüllung, besonders die obere Zone, deutlich hervor. Auch die Siedlungsschicht (Profil III) besitzt erhöhte P,O,-Gehalte11). Humuschemische Charakterisierung der Siedlungsschicht sowie der Grubeninhalte Als charakteristischer Bestandteil der dunkel gefärbten Schichten bzw. Hori zonte muß der Humus angesehen werden. Zu seiner näheren Kennzeichnung wurden daher folgende Proben einer Humusfraktionierung 12 ) unterworfen: 9) Nach H. Domschke und G. Wolf, Mikroskopische und chemische Untersuchungen vor- und früh- geschichtlicher Kulturschichten auf dein Matthäikirchhof in Leipzig. Die Schwarzfärbung der slawischen Kulturschicht und ihre Ursache, in: Forschungen zur Vor- und Frühgeschichte 4, 1960, S. 102, ist die Schwarzfärbung der slawischen Schichten auf eine feine Verteilung von Holzkohle zurückzuführen und nicht auf Zersetzungsprodukte organischer Stoffe. Diese Feststellung wider spricht aber der Eigenart einer slawischen Kulturschicht. • 10 ) Schmalfuß weist ebenfalls auf weite C/N-Verhältnisse in einer bandkeramischen Grube von Haus neindorf (Kr.Quedlinburg) hin; siehe Anmerkung 46 bei K. Schwarz, Lagen die Siedlungen der linearbandkeramischen Kultur Mitteldeutschlands in waldfreien oder in bewaldeten Landschaften?, in: Strena Praehistorica, Halle 1948, S. 19f. 11) Vgl. dazu H. Jacob, Die Bedeutung der Phosphatmethode für die Urgeschichte und Bodenforschung, in: Beiträge zur Frühgeschichte der Landwirtschaft 2, 1955, S. 79. 12) Vgl. die Arbeitsvorschrift von F. Hoffmann, in: Diss. Landw. Fak. Rostock, 1958. Die erschöpfende Extraktion wurde nach einer HCl-Vorbehandlung mit 0,5%iger NaOH durchgeführt.