Uferwolfstrapp Der Uferwolfstrapp {Lycopus europaeus) kommt — verbreitet bis ins untere Bergland — in Röhricht- und Großseggengesellschaften und Erlenwaldgesell schaften an Teichrändern, Gräben und Ufern vor, wird gelegentlich aber auch auf feuchten Ruderalplätzen beobachtet. In den Fundlisten fehlt die Art. K. Bertsch 74 ) fand jedoch Samen (Anzahl?) zwischen bronzezeitlichen Ge treideresten von Taltitz/Dobeneck (Fundstellenangabe fehlt). Er gibt zwar nur die Gattung Lycopus an, es ist jedoch sehr unwahrscheinlich, daß es sich um den Hohen Wolfstrapp (Lycopus exaltatus), eine seltene, im Vogtland fehlende pontisch-pannonische Stromtalpflanze handeln könnte. 5.3. Archäophyten Während bei den bisher genannten Kulturbegleitern primäre und sekundäre Standorte unmittelbar benachbart sind, trifft das für die Archäophyten nicht zu. Nach den heutigen Erkenntnissen der geobotanischen Forschung sind die in den vogtländischen jungbronzezeitlichen Siedlungen nachgewiesenen Arten ursprünglich nicht vorhanden gewesen, sondern wurden mit dem Menschen und dem Getreidebau eingeschleppt. Roggentrespe (Abb. 10) Die Roggentrespe (Bromus secalinus) ist ein reines Ackerunkraut in (frischen) Getreideunkrautgesellschaften auf lehmigen, meist kalkarmen Böden. Dank der Saatgutreinigung findet sich die Art heute nur noch selten im Vogtland. Neuere, aber völlig unbeständige Funde liegen nur aus seinem wärmeren Teil vor (Plauen, Mylau, Treuen). Die Art ist heute in fast ganz Europa und in vielen Teilen Asiens verbreitet, hat aber den Schwerpunkt ihres Vorkommens im kontinental-mediterranen Raum, von dem aus sie sicherlich auch nach Mitteleuropa in prähistorischer Zeit verschleppt wurde. Nasser Acker Fund 95 3 Kornrade Die Kornrade (Agrostemmagithago) war vor wenigen Jahrzehnten im Vogtland noch ein häufiges Ackerunkraut, ist aber durch Saatgutreinigung fast er loschen. In den letzten Jahren wurde es nur in wenigen Exemplaren und unbeständig auf schwach sauren, nährstoffreichen Lehmböden in Getreide- 74) K. Bertsch, Die vorgeschichtlichen Wildreben-Funde Deutschlands, in: Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft LVII, 1939, S. 437—441, bes. S. 439.