Linsen Die Speiselinse (Lens culinaris) stammt von der mediterranen wilden Schwärz lichen Linse (Lens nigricans) ab. Ihre Kultivation ging wahrscheinlich von Westasien aus. In Mitteleuropa ist sie bereits im Neolithikum nachgewiesen (Schweiz). In der Bronzezeit wird sie häufiger. Die vogtländischen Funde ge hören der Varietät microsperma an, der Übergangsform zwischen Schwärz licher und Speiselinse. Nasser Acker Fund 11 1? Fund 42c 3 E. Werth 67 68 69 70 ) hat je einen Samen von Fund 11 und Fund 42c untersucht (3 X 2,8 X 1,8 mm). K. und F. Bertsch haben Samen von Taltitz vorgelegen (Identität der Fundorte?). Ackerbohnen (Abb. 12) Die Ackerbohne (Vicia faba) in ihrer kleinsamigen Varietät celtica-nana der Unterart minor (Vicia faba subsp. minor [Peterm. emend. Harz] Rothm. — Kleine Ackerbohne, Traubenbohne) ist die Form der Bronze- und Eisenzeit. Aus dem Vogtland liegen Funde von Dobeneck und vom Eisenberg vor. Nasser Acker Eisenberg Fund 11 Fund 42c Grabung 2.11.1911 1? 15 (davon 3 ?) In der Sammlung Bertsch befindet sich ein auffallend kleiner Samen. Er ist nur 5,8mm lang und 4,2 mm breit 71 ). E. Werth hat je einen Samen von Fund 11 67) K. und F. Bertsch, a. a. 0., S. 167. 68) Die Erbse aus Grube 42c hat E. Werth (1939) vorgelegen (a. a. 0., S. 454). 69) In den Fundlisten ist diese Angabe mit einem Fragezeichen versehen. Eine nochmalige Unter suchung hat folgendes Ergebnis gebracht: Etwa 8 Samen sind annähernd kugelförmig. Ihr Durch messer schwankt zwischen 3,8 und 4,5 mm. Außerdem enthält der Fund mehrere Kotyledonen von ei- bis nierenförmiger Gestalt, die ebenfalls Leguminosen zuzuschreiben sind. Ihre Längsachse ist 6,1 bis 7,6 mm lang. Sie sind 2,7 bis 3 mm breit. Nebeneinandergelegt ergeben die Kotyledonen eine länglich-kugelige Gestalt, wie sie für die Kleine Ackerbohne (Vicia faba subsp. minor var. celtica- nana) typisch ist (vgl. S. 241). Drei weitere Samen sind nicht in ihre Kotyledonen gespalten, sind aber durch die Verkohlung ziemlich deformiert. Sie haben eine Länge von 5,5 bis 6,6 mm und eine Breite von 4,4 bis 4,7 mm. Vermutlich handelt es sich dabei um die E.Werth vorgelegenen Samen (a. a. 0., S. 455). 70 ) A. a. 0., S. 454. 71) K. und F. Bertsch, a. a. 0., S. 162. Hier findet sich auch in Abb. 67 eine Seiten- und Vorderansicht des Samens. Die von den Verfassern zitierten Funde vom Federseeried sind wesentlich größer. Ihre Länge schwankt zwischen 6,1 und 10,2 mm.