Hafer Auch der Hafer (Avena sativa) ist eine sekundäre Kulturpflanze. Stammpflanze ist der Flughafer (Avenafatud), der als ostmediterraner Archäophyt in Mittel europa eingebürgert ist, im Vogtland heute aber als Ackerunkraut fehlt. Vom Hafer liegt vor: Nasser Acker Fund 11 1 Das Korn wurde von E. Werth untersucht: „Maße (das abgebrochene Keim ende ergänzt gedacht): 7,5 X 2,2 mm; das Korn ist also sehr schlank. Derganzen Gestalt nach dürfte Avena fatua oder eine andere Wildform kaum in Frage kommen“ 65 ). K. und F. Bertsch haben außerdem Körner vom „Gräberfeld um Pöhl bei Plauen um 1000 bis 800 v. u. Z.“ vorgelegen. Diese Angabe bezieht sich zweifel los auf die Volksburg auf dem Eisenberg, da die Flachgräber vom Gunzen auf der benachbarten Ortsflur von Möschwitz in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts zerstört worden waren 66 ) und von dort keine Samenfunde be kannt sind. 4.2. Hülsenfrüchte (Leguminosen) Die von den Hülsen befreiten und getrockneten Samen gehören zu den wert vollsten Nahrungsmitteln, da sie nicht nur bis über 50 % Stärke, sondern auch viel Eiweiß (um 25 %) enthalten. Aus den bronzezeitlichen Siedlungen des Vogtlandes wurden Erbsen, Linsen und Ackerbohnen geborgen. Ehe die wild wachsenden Hülsenfrüchte zu Kulturpflanzen wurden, mußten sie ausgelesen werden, da jene fast durchweg Bitterstoffe enthalten. Erbsen (Abb. 2) Die Erbse (Pisum sativum) stammt wahrscheinlich von der mediterranen Wild erbse (Pisum elatius) ab. In Mittel- und Süddeutschland ist sie bereits Kultur pflanze der neolithischen Bandkeramiker. Ihre Hauptausbreitung im nörd lichen Mitteleuropa liegt jedoch erst in der Bronzezeit. Nach K. und F. Bertsch erreichte sie das Vogtland von Niederösterreich aus (I) 67 ). Nasser Acker Eisenberg Fund 8 Fund 42c Grabung 1910 Grabung 2. 11. 1911 2 168) 8 869) 63) E. Werth, a. a. O., S. 454. 66) Vgl. G. Billig, a. a. 0. (1954), S. 47.