Schwarzer Holunder Der Schwarze Holunder (Samhucus nigra) ist durch einen Samen aus Dobeneck belegt. Auch in Pfahlbauten der Steinzeit und in den bronzezeitlichenTerra- maren von Parma wurden Samen geborgen (Hegi). Ob die Holunderbeeren als Nahrung, zum Färben oder zu beiden Zwecken in Dobeneck verwendet wurden, bleibe dahingestellt. Der Strauch bevorzugt frische bis feuchte, stickstoffhaltige, mild-humose Ton- und Lehmböden. Seine primären Stand orte dürften in Mitteleuropa Auenwälder und Flußufer gewesen sein. So werden sie den Bronzezeitmenschen von Dobeneck reichlich zur Verfügung gestanden haben. Später dürfte die Art auf sekundären, anthropogenen Stand orten in den Siedlungen vorgekommen sein. Hoher Stein Fund 104 a 1 Zwergholunder Der Zwergholunder oder Attich (Sambucus ebulus), eine Staude, hat ihre Hauptverbreitung im Mittelmeergebiet und ist von dorther eingeschleppt worden. Die Art ist auch heute im Vogtland nicht eingebürgert. Es gibt ein einziges Vorkommen in Plauen, wo sich ein durch Verwilderung gebildeter Bestand seit vielen Jahren hält. Nach Hegi wurde die blaue Farbe der Beeren vermutlich schon von den Pfahlbauern zum Färben von Leder und Garn verwendet. Zwoschwitz Fund I 1 Wildrebe In den uns vorliegenden Fundlisten ist die Wildrebe (Vitis sylvestris) nicht erwähnt. Um so bemerkenswerter ist die Angabe bei K. Bertsch 35 ): „Bei der Bearbeitung von bronzezeitlichen Getreideresten aus dem Vogtland fand sich aus einer Siedlung bei Plauen . . . ein . . . Traubenkern, den ich . . . Dr. Kirch- heimer vorgelegt habe. Er meint, daß es sich nach Größe und Beschaffenheit um einen Wildrebensamen (Vitis silvestris) handelt, daß aber dieser bronze zeitliche Kern als Einzelfund nicht genauer beurteilt werden kann ...“. In einer späteren Arbeit 36 ) betonen K. und F. Bertsch: „Es ist der kleinste Wildrebenkern, der uns bisher in die Hand gekommen ist.“ Nach einer Abbildung des Samens (in beiden Arbeiten) und dem der Zeich nung beigegebenen Maßstab ist der Samen 4,2 mm lang und 3 mm breit. 35) K. Bertsch, Die vorgeschichtlichen Wildreben-Funde Deutschlands, in: Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft LVII, 1939, S. 439 f. 36) K. und F. Bertsch, a. a. 0., S. 128.