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einer Hacke 131 ); es ist jedoch sicherlich ebenfalls als Beil verwendet worden 132 ). Wenig sorgfältig ist der Nacken behandelt, oft ist er nur grob zurechtgeschla gen, überschliffen ist er nie. Eindeutige Schäftungsspuren wurden an den Beilen des Arbeitsgebietes nicht festgestellt. Der Fund von Langeneichstädt, Kr. Querfurt 133 ), und mehrere dänische und norddeutsche Beispiele 134 ) zeigen jedoch, wie man sich diese „wirkungsvollste Waffe des Neolithikums im Saalegebiet“ 135 ) geschäftet zu denken hat. Soweit die Beile in Augenschein genommen werden konnten (ein Stück von Börtewitz und die zwei Beile von Dresden sind verschollen), diente als Rohstoff für die kleinen Stücke schmutzigweißer, verschieden gefleckter Flint, während die großen Beile aus sog. „milchigem“, weißem, z. T. leicht bläulich schimmerndem Feuerstein hergestellt wurden. Beile aus gebändertem Feuerstein sind im Arbeitsgebiet aus geschlossenen Funden mit Keramik der Kugelamphorenkultur nicht bekannt 136 ). Die angeblich gebänderten Beile von Börtewitz und Freiroda 137 ) zeigen keine Bänderung in dem Sinne, wie dieser Begriff für die polnischen Beile gebraucht wird. Zweifellos kann H. Priebes Ansicht 138 ), nicht jedes Feuersteingerät müsse a priori vom Norden stammen, zugestimmt werden. Wir möchten diese Aus sage jedoch auf die kleinen Beile beschränken, die großen Geräte aus dem sog. „milchigen“ Feuerstein stammen sicher aus dem Norden. T. Sulimirski 139 ) hält Rügen und das benachbarte Küstengebiet Mecklenburgs für das Her kunftsgebiet dieser Sorte Feuerstein. Sicherlich nicht zufällig kommt er in Mitteldeutschland nur bei der Kugelamphorenkultur vor, obwohl z. B. auch die Schnurkeramik Feuersteinbeile kennt. Hier spielen sie jedoch im Ver hältnis zu Geräten aus Felsgestein eine sehr geringe Rolle (U. Fischer 140 ) kennt aus geschlossenen Funden nur zwei Feuersteinbeile mit rechteckigem 13 ) H. Priebe, a. a. 0., S. 43. ’ 32 ) U. Fischer, a. a. 0., S. 229; W. La Baume, Grundsätzliches zu Form und Funktion des Steinbeiles und beilähnlicher Geräte der Steinzeit, in: Festschrift für Gustav Schwantes, Neumünster 1951, s. no ir. '”) E. Sprockhon', a. a. 0., Taf. 63,5. 131) H. Hingst, Ein geschäftetes Beil von Warnsdorf, in: Offa 9, 1951, S. 11, Abb. 1; P. V. Glob, Danske Oldsager II, Yngre Stenalder, Kobenhavn 1952, Abb. 269. 1as) U. Fischer, a. a. 0., S. 154. '”) Vgl. jedoch den Einzelfund aus der Oberlausitz bei W. Frenzel, Bilderhandbuch zur Vorgeschichte der Oberlausitz, Bautzen 1929, S. 25. 137) H. Priebe, a. a. 0., S. 142 (Anlage 44). 138) A. a. 0., S. 45. 13 ") T. Sulimirski, Remarks Concerning the Distribution of Some Varicties of Flint in Poland, in: Swiatowit 23 (W. Antoniewicz-Festschrift I), 1960, S. 297. 140) U. Fischer, a. a. 0., S. 127.