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6. Unverzierter trichterförmiger Becher mit deutlichem Standfuß, grobe Machart (unfertig ?), ergänzt. Innen sind im oberen Teil drei übereinander gelegte Ton streifen, aus denen das Gefäß aufgebaut ist, zu erkennen, außen deutliche Ver- strichspuren. Ton mit Sand und Granitstücken grob gemagert. Oberfläche ziegelrot, gelblichbraun, hellgrau (sekundär gebrannt?). H. 15,6cm; Mdm. 17,5 cm; Bdm. 7,5 cm; Wst. 0,8 cm. (S.: 1455/61) Abb. 46 7. Unverzierter hoher Topf mit abgesetztem, konischem, eingezogenem Hals, bauchigem Unterteil und Standboden. Im Schulterzwickel kreuzständig vier breite Henkelösen. Direkt unterhalb des Randes ist der Hals durch eine um laufende plastische Leiste verstärkt. Oberfläche gleichmäßig dunkelgrau, fast schwarz, geglättet. Ton fein gemagert, sehr gut gebrannt. H. 51,7 cm; Mdm. 27 cm; Bdm. 18,4 cm; Wst. 1,2 cm. (S.: 1456/61) Abb. 47 8. Großes dicknackiges Feuersteinbeil mit rechteckigem Querschnitt; Schneide leicht bogenförmig, Breitseiten sorgfältig geschliffen, Schmalseiten nur flüchtig überschliffen. Farbe gelblichbraun mit grauen und bläulichen Flecken. L. 15,3 cm; B. 6,3 cm; 1). 2,3 cm. (S.: 1462/61) Abb. 48 Funde im Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden. 1961 Doppelbestatlung. Etwa 1,50 m östlich der Tierbestattung befand sich eine annähernd rechteckige, 4,20 m lange, 1,60 bis 1,80 m breite, 1,45 m tiefe Grube. In ihr lagen streng ostwestlich ausgerichtet mit den Füßen aneinander zwei Hocker, beide mit dem Blick nach Süden; der westliche Hocker lag auf der rechten, der östliche auf der linken Seite. Dem östlichen Hocker fehlten die Hände, die distalen Enden der Unterarme waren gesplittert. Die anthro pologische Untersuchung ergab, daß es sich beim östlichen Hocker um einen kräftigen, adulten bis frühmaturen Mann, beim westlichen Hocker um einen juvenilen, höchstwahrscheinlich ebenfalls männlichen Toten handelt. Bei gaben : am westlichen Rand der Grabgrube stand eine Kugelamphore (Gefäß 1), über dem Kopf des Westhockers zwei Kugelamphoren und eine Schale (Ge fäße 2 bis 4), 20 cm hinter der Schulter das größere Feuersteinbeil. Vor dem Bauch des östlichen Hockers befand sich ein weitmundiger Topf (Gefäß 5), zwischen beiden Hockern ein gespaltener Eberhauer. Am Ostrand der Grab grube lagen das kleinere Feuersteinbeil, ein Knochenpfriem, ein Eberzahn, sowie zwei Knochen vom Schaf 57 ). •) W . Coblenz und K. Fritzsche, Doppelbestattung der Kugelamphorenkultur hei ritueller Rinder beisetzung, in: Ausgrabungen und Funde 7, 1962, S. 77 ff.