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1960 Tierbestattung. In einer 1,35 m tiefen, unregelmäßig birnenförmigen Grube von 4,75 m Länge und 1,50 bis 2,70 m Breite lagen drei Rinder. Im westlichen Teil der Grube lag ein Rind auf der rechten Seite mit dem Kopf im Westen, die Beine eingeknickt. Über dem Kopf befanden sich die Scherben einer Schale (Gefäß 1). Unmittelbar anschließend an dieses Rind waren die beiden anderen Tiere in sitzender Stellung, mit den Köpfen im Osten, beigesetzt. Zwischen beiden Köpfen befanden sich Scherben von vier Gefäßen (2 bis 5), am Kopf des südlichen Tieres zwei weitere Gefäße (6, 7). Etwa 1 m nördlich des auf der Seite liegenden Tieres befand sich eine 70 cm tiefe, ovale Grube (1,50 X 1,20 m), in der ein menschlicher Hocker lag; Rückenlage, Kopf im Nordwesten, Blick nach Südosten, keine Beigaben. Beide Gruben überschnitten sich nicht; sie wurden von einer Grube gestört. In dieser jüngeren Störung lag ein Feuerstein beil; es ist nicht zu entscheiden, ob es zur Tierbestattung oder zum mensch lichen Hocker gehört 56 ). Die Funde: 1. Schale mit kalottenförmigem Unterteil und abgesetztem, zylindrischem, leicht geblähtem Hals. Auf dem Umbruch sitzen dicht nebeneinander zwei senkrecht durchstochene Ösen. Leicht ergänzt. Verzierung: unter dem Rand umlaufend zwei waagerechte Schnurlinien, darunter gefüllte hängende Dreiecke in Schnur technik, auf dem übrigen Hals nebeneinander 8 bis 9 Reihen rechteckiger Ein stiche. Auf der Schulter hängen gefüllte Dreiecke in Schnurtechnik. Oberfläche dunkelgrau mit helleren Flecken, leicht geglättet, am Boden abgewittert. Ton grob gemagert, mäßig gebrannt. H. 12,5 cm; Mdm. 19,8 cm; Wst. 0,5 bis 0,6 cm. (S.: 1460/61) Abb. 44 2. Große Kugelamphore mit zylindrischem, leicht eingezogenem Hals. Im Schul" terzwickel (noch) eine breite Henkelöse. Ergänzt. Verzierung: unter dem Rand umlaufend drei Schnurlinien, darunter neun Reihen rechteckiger Einstiche, auf der Schulter vier (unter der Öse nur drei) mehrmals unterbrochene Reihen flacher, annähernd senkrechter Einstiche. Oberfläche dunkelgrau mit hellen Flecken, leicht geglättet, zum Teil abgewittert. Ton mit grobem Sand gemagert, gut gebrannt. H. 24,7 cm; Mdm. 9,4 cm; Wst. 0,6 cm. (S.: 1457/61) Abb. 45,6 3. Kugelamphore mit eingezogenem, leicht konischem Hals. Im Schulterzwickel (noch) eine breite Henkelöse. Ergänzt. Verzierung: unter dem Rand umlaufend gefüllte hängende Dreiecke in Furchenstichtechnik. Darunter neun Reihen rechteckiger Einstiche. Auf der Schulter gerade noch erkennbar hängende Drei- 55) W. Coblenz und K. Fritzsche, Dreifache Rinderbestattung mit Kugclamphoren aus Zauschwitz, Kreis Borna, in: Ausgrabungen und Funde 6, 1961, S. 62 ff.