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10. Item die swarzen Hussenphening zu lotn V; bringt I mark XI B V d, das lot umb XXI d. 11. Item die weissen Rosenburger besten auch zu V lotn; puert ain mark umb XI B V d, das lot umb XI d. 12. Item die gar poesen swarzen Sisko bestent zu 1/2 lot; puert ain mark umb xxxIII 1/2 d, das lot umb II d. 13. Item die newen Bruenner, die mein Herr, herzog Albrecht slagen let, pesten zu VI loten (nach Pos. 10 müßte hier stehen V loten); puert 1 mark umb XI ß V d, das lot umb XXI d. 14. Item zalgrosch nach meiner... (unleserlich) besten zu X loten; puert ain mark umb II1/2 1b und LXXX d, das lot XLII d; und gent LXXXIIH auf die mark. 15. Item weiss Prager besteen zu VI lotn; puert ain mark um XIIII 1/2 P (nach Pos. 27 müßte hier stehen XIII 1/2) das lot umb XXV d. 16. Item grosch, haissent Karolus, bestent zu XIII lot; puert I mark II1/2 1b d und XXX d (nach der Angabe das lot umb 54 d ist die Mark 16x54 = 864 d, somit III 1/2 1b XXIV d), das lot umb LIII d. 17. Item grosch, haissent Johannes primus bestent zu XIIII loten; puert I. mark umb IIII 1b minus XX d, das lot umb LVII1 d. 18. Die Raittung ist gemacht, wann die mark silber (d. i. 280 g) gilt IIII 1/2 ll> Wyener phening.“ In der Hussitenzeit nahm in den böhmischen Ländern die Zahl der Neben münzstätten zu. Schon 1422 war Ullrich von Rosenberg, ein ehemaliger An hänger von Hus, der aber dann seinen Vorteil auf Sigmunds Seite sah, von diesem ermächtigt worden, eine „silberein phennig münz“ zu schlagen. Welche Pfennige Ullrich in seinem Hauptsitz Krummau schlagen ließ, entzieht sich noch unserer Kenntnis; nach Ansicht österreichischer Numismatiker können es Pfennige nach Wiener Art gewesen sein; wogegen dem Schreiber dieser Zeilen Pfennige nach Art der böhmischen Löwenpfennige wahrscheinlicher erscheinen. Niklas Graner erwähnt sie in seiner „Zedl“ als 11. Posten mit etwa 0,316 Feingehalt (51ötig); kein Wunder, daß sich Bürger von Budweis schon 1422 weigerten, die „weissen Rosenburger“ anzunehmen, wozu wohl auch ihre feindselige Einstellung gegenüber dem sie öfters bedrückenden feudalen Nach barn eine Rolle gespielt haben dürfte. Im Jahre 1426 erhielt der Verweser der Grafschaft Glatz, Püta z astolovic, das Münzrecht; ein anderer Anhänger Sigmunds, Janek z Chotemic, bekam 1437 die Münze in Schweidnitz, und im gleichen Jahre bestätigte Sigmund auch der Stadt Eger —der einzigen Reichsstadt, die im Königreiche seit Ende des 12. Jahrhunderts münzte — ihr Münzrecht.