Führung geschlagen. Wegen ihrer kupfrigen Farbe (sie waren nur 0,300 fein) und nachlässiger Prägung wollte sie das Volk nicht nehmen; aber „niemand war ausgenommen“, wie der Chronist schrieb, „der durch solchen Betrug nicht Schaden erlitten hätte“. Abb. 19,20. Italienische Gepräge Johanns von Luxemburg: grosso (19) und danaro (20). Neben seinen Eroberungsfeldzügen nach Schlesien versuchte Johann auch die Erwerbung oberitalienischer Gebiete. Ein Feldzug führte ihn 1330 nach Parma und Lucca. Es kam dort in der kurzen Zeit seiner Herrschaft zur Prägung von italienischen Groschen (Abb. 19) und Denari (Abb. 20) mit dem Bilde Johanns. Sie weichen im Stil ganz von den böhmischen Typen ab; der Löwe wurde nicht von einem böhmischen Stempelschneider geschnitten, ebensowenig die Krone, die ja der italienische Stempelschneider nicht kennen konnte. Ganz ausgezeichnet sind jedoch die Porträtdarstellungen im Dreiviertelprofil, kleine Meisterwerke der gotischen Stempelschneidekunst Italiens. Der Prager Groschen verlor, wie wir sahen, in den dreißiger Jahren des 14. Jahr hunderts weiter an Wert (Abb. 11 und 12); um 1333 hatte er nur mehr etwa 3,36 g Silberinhalt. 1336 beschlagnahmte Johann in der St. Veitsbasilika auf der Prager Burg Silberstatuen im Werte von etwa 500 Mark Silber; in der Prager Synagoge konfiszierte er alles Gold und Silber im Werte von etwa 2000 Schock Groschen. Königliche Burgen und Einkünfte wurden weiter ver pfändet. Etwa in den Jahren 1335 bis 1340 hat der Groschen bei etwa 3,52 g Rauhgewicht und etwa 0,904 Feingehalt nur mehr 3,17 g Silber, aber das war noch nicht der Schluß: etwa 1340—1345 liegt das Groschengewicht um 3,55 g, was bei einem Feingehalt von etwa 0,880 nur mehr 3,09 g Silber ergibt. 1342