Abb. 3. Ansicht des Welschen Hofes (Vlask dvr. Curia italica) in Kuttenberg (heutiger Zustand). (Deutsch-Brod), Plzeh (Pilsen), Litomefice (Leitmeritz) und LitomySl dazu rechnen. Im ganzen gab es vor 1300 mehr als 17 Münzstätten im ganzen Kö nigreich, von denen aber nur 17 nach Kuttenberg übertragen wurden. Mit den Pächtern der früheren Münzstätten hatte der König Verträge abgeschlossen, die von Münzgewicht, Feingehalt und Münzgewinn handelten, den der Pächter dem König abzuführen hatte. Das Problem bestand nun darin, diese alten Verträge und die ganze alte Organisation mit dem neuen Silberreichtum und dessen Verarbeitung in einer zentralen Münzstätte in Übereinstimmung zu bringen. Die Lösung war einfach und eigentlich durch die Natur der Sache gegeben. Es wurde eine Konzentration der Münzprägung in Kuttenberg durchgeführt, am Orte, wo das Silber gewonnen wurde. Dort wurde später ein Gebäude er richtet, in dem die Münzstätte und deren Verwaltung untergebracht wurde. Nach der häufigen Anwesenheit von italienischen Finanzleuten, denen die Münzstätte zeitweilig unterstand, bekam das Gebäude den Namen Curia ita lica, Vlask dvür, Welscher Hof (Abb. 3). Aus diesem Welschen Hof sind jährlich gewaltige Silbermengen in Form von Prager Groschen in die königliche Kasse abgeliefert worden.