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ZUR KERAMIK DER RURG WIEDERSBERG, KREIS OELSNITZ LV. Von Gerhard Billig Die Burg Wiedersberg liegt auf einem Talsporn über einem Knick des Feile baches, im Nordwesten des Ortes, der sich in das Tal des genannten Wasser laufes einzwängt. An ihm vorbei läuft die alte Landstraße Plauen — Hof, die kurz oberhalb des Dorfes die Paßhöhe und die Landesgrenze erreicht. Wiedersberg tritt mit dem Zeugen Reinbot von Wiedersberg, offenbar einem Reichsministerialen, 1267 in das Licht der geschriebenen Geschichte. Es bildete einen alten Gerichtsbezirk, der 1296 Sonderbestimmungen unterlag, weil er ursprünglich zum Regnitzland gehörte, aber zum Herrschaftsbereich des Plauener Vogtes gezogen worden war. Ort und Burg besitzen also für die Geschichte der Besiedlung des südwestlichen Vogtlandes, für die Verbindungen nach Oberfranken und die territoriale Entwicklung eine ausschlaggebende Bedeutung 1 ). Im Jahre 1939 begann der damalige Landesdenkmalpfleger Dr. W. Bachmann eine Untersuchung und Sanierung der Burg, die auch 1940 noch weiter geför dert wurde, dann aber wegen des Krieges eingestellt werden mußte. Als Ergeb nis darf man die Ermittlung des Grundrisses festhalten. Eine vorberichtartige Einschätzung von W. Bachmann liegt gedruckt vor 2 ). Ein eigentlicher Ab schluß der Untersuchungen steht begreiflicherweise aus. W. Bachmann cha rakterisiert die Burg als Schildmauerburg mit zwei Ecktürmen über dem ersten Halsgraben und spricht sich für eine Entstehung um 1200 aus. Vor der eigent lichen Hochburg sieht er eine Vorburg mit Wirtschaftsgebäuden, die nicht mit in die Untersuchung einbezogen war. Es scheint nach der Lage und nach dem ') B. Schmidt, Urkundenbuch der Vögte von Weida, Gera und Plauen sowie ihrer Hausklöster Milden furth, Cronschwitz, Weida und zum heiligen Kreuz bei Saalburg, Bd. 1, Thüringer Geschichtsquellen NF 2, Jena 1885, Nr. 138. J. Leipoldt, Auf den Spuren der Vergangenheit im Burgsteingebiet, Geschichtliche Wanderfahrten 29, Dresden 1932, S. 39 f. W. Ludwig, Zur ersten Erwähnung des Namens Wiedersberg, Anhang I zu Urkunden zur Geschichte der Deutschordens-Komturei Plauen, Teil 1, Museumsreihe Plauen Heft 13,1957,S. 112. W. Ludwig, Urkunden zur Burgenpolitik derVögte von Weida, Plauen und Gera im 13. .Jahrhundert, in: Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 11/12, 1963, S. 409 IT. G. Billig, Mittelalterliche Wehranlagen am Elsterknie zwischen Plauen und Oelsnitz im Vogtland, in: Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 11/12, 1963, S. 303 ff. 2) W. Bachmann, Wiedersberg im Vogtlande, in: Mitteilungen Sächsischer Heimatschutz 29, 1940, S.103 ff.