in gestreckter Rückenlage ist verhältnismäßig gut erhalten, allerdings leicht nach links gekippt (Knie, Füße, Oberkörper), der Kopf dagegen leicht nach rechts gedreht (Abb. 58). Funde fehlen. Wenn das Gräberfeld Altlommatzsch offenbar auch vollständig erfaßt ist 4"), so sind die Aussagen, wie bei den meisten slawischen Gräberfeldern aus der jün geren Periode, doch recht dürftig. Das hängt einmal mit der relativ schlechten Erhaltung der Skelette zusammen, zum anderen aber auch mit der sich im Rahmen des Üblichen haltenden ärmlichen Ausstattung 5 ). Trotzdem läßt sich aus den Befunden doch einiges ablesen. Von vornherein möchten wir aber betonen, daß die Armut der Ausstattung in keiner Weise zur sozialen Deutung herangezogen werden darf, da es sich hierbei zweifellos um eine wesentlich stärkere Abhängigkeit vom Grabbrauch und damit auch den religiösen Vor stellungen handeln dürfte. Die allgemeingültigen Beobachtungen über slawische Reihengräberfriedhöfe in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen legte während der Drucklegung unserer kurzen Zusammenstellung H. Rempel 6 ) vor, so daß sich Wiederholun gen hier wohl erübrigen dürften. Das Reihengräberfeld von Altlommatzsch nimmt einen Teil des etwa zwei Jahrtausende vorher von den Leuten der Lau sitzer Kultur belegten großen Friedhofes ein. Es liegt offenbar entsprechend der allgemeinen Gepflogenheit nahe an dem sehr alten Ort Altlommatzsch, einer sicher slawischen Gründung. Der Friedhof nutzt einen flachen, ostwärts gerichteten Hang und setzt damit einen seit Urzeiten geübten Brauch fort. Es handelt sich um keinen strengen Reihenfriedhof, sondern um ein recht unregelmäßig belegtes Gelände, wenn auch die „Reihen“ annähernd in der Richtung von Süd auf Nord verlaufen. Die einzelnen Belegungsstreifen sind etwas geschwungen, die Abstände zwischen den einzelnen Gräbern recht un gleichmäßig. Dazu kommt unserer Meinung nach, daß die Reihen keiner chro nologischen Ordnung entsprechen. In allen Fällen haben wir Flachgräber vor uns, wofür schon der stellenweise ganz minimale Abstand spricht. Auch Hügel nachbestattungen sind kaum nachzuweisen, aber auch nicht anzunehmen, obwohl durch die ständige Überackerung des Geländes selbstverständlich seither ganz wesentliche Oberflächenveränderungen eingetreten sein dürften (Abb. 3). In drei Fällen tritt eine Vertikalstratigraphie auf, die chronologisch recht beachtliche Hinweise gibt (Grab 45 und 46; Grab 37 und 38 und Grab 5, bei dem von der Vorbestattung außer den Beigaben keinerlei Befunde mehr zu erkennen waren. Entweder ist bei Anlegung des jüngeren Grabes die gesamte 4a) Die untersuchten Skelettreste 54 56 der Arbeit von Bach (s. S. 449 und 450) sind nicht grabungs- gebunden (z. T. Lesefunde) und deshalb zur archäologischen Auswertung nicht herangezogen worden. 5) Insgesamt sind nur 12 Gräber mit Beigaben ausgestattet. Bei den Erwachsenengräbern ist das Ver hältnis etwas günstiger: von 25 sicheren Erwachsenen erhielten 10 Beigaben. 6) H. Rempel, Reihengräberfriedhöfe des 8.- II. Jahrhunderts aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, Berlin 1966.