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keineswegs entgangen sind, beschreibt sie U. Fischer 40 ) in direktem Zusam menhang mit den Salzmünder Trommeln; ähnlich verfährt auch M. Zapo tocky 41 ). Diese Datierung wird nicht einmal so sehr durch die Form unter stützt, die schließlich den vereinfachten Formen der Bernburger Trommeln 42 ) entsprechen könnte (die zum Unterschied zur Trichterform der oberen Partie der Salzmünder Tontrommeln in ihrem Oberteil eher tassenförmig sind), als vor allem durch die Plazierung der Ösenfortsätze am Übergang von der Schul ter zum Fuß, die eben für die Salzmünder Trommelgruppe kennzeichnend ist 43 ). Auch die Fundzusammenhänge der beschriebenen Trommel aus Kralupy n. Vit., die aus keinem geschlossenen Fundkomplex stammt, bezeugen nicht eindeutig die Verbindung der Trommel mit der ivner Besiedlung 44 * ), denn dort zeigen sich daneben Keramik und Bruchstücken von Kugelamphoren und noch weitere Funde 46 ), die zur Salzmünder Phase der Trichterbecherkultur gehören dürften 48 ). Der Bernburger Kultur werden im Gegensatz zur ursprünglichen südöstlichen Einwirkung sowohl die Trommeln 47 ) zugeschrieben, die freilich bereits in den der Bernburger Kultur mindestens teilweise vorangehenden lokalen mittel deutschen Kulturen — der Salzmünder und Walternienburger — stark ver treten sind 48 ), wie auch andere keramische Elemente. E. Sprockhoff 49 ) erklärte die bauchige Aufblähung der Formen der Bernburger Kultur, die halbkuge ligen Schüsseln (Kumpfformen), die breiten tunnelförmigen und die Bandhen kel, hohen Henkel und verschiedenen Arten plastischer Warzen, Rippen, Zacken und Lappen als mit der „donauländisch-böhmischen Seite“ zusammen hängend. Auch G. Mildenberger 60 ) weist im gleichen Sinne auf die Profilierung 40) U. Fischer, in: Archaeologia Geographica 2, 1951, S. 100. 41) M. Zapotocky, Problem periodisace kultury nlevkovitch pohr v Cechäch a na Morav, in: Archeologick rozhledy X, 1958, S. 691 f. 42) N. Masek, in: Archeologickd rozhledy VI, 1954, S. 655. 43) U. Fischer, in: Archaeologia Geographica 2, 1951, Abb. 1,1—8, 13. 4 *) A. Stocky, in: Obzor prehistoricky IV, 1925, S. 206; M. Zapotocky, in: Archeologickd rozhledy X, 1958, S. 691 f. Auch 0. Seewald, a. a. 0., S. 116, hält die Tasse (A. Stocky, Pravdk zem ceskd, Taf. XCI,8) für eine „Nosswitzer“, die halbkugelförmige kleine Schüssel (A. Stocky, a. a. 0., Taf. XCIX,12), die doch keine ausgeprägte Form zeigt, verbindet er jedoch mit dem Stil Bernburg II. ,s ) A. Stocky, in: Obzor prehistoricky IV, 1925, S. 197—212; ders., Prirüstky prehistorickd sbirky Närodniho musea, in: Pamätky archeologickd XXXII, 1920—1921 (1921), S. 54—64. Von dieser Fundstelle stammt auch die „Bernburger“ Tasse (A. Stocky, a. a. 0., Taf. XCIX,11). National-Museum Praha Inv. Nr. 41870—41884, Museum Kralupy n. Vit. (jetzt Nelahozeves) Inv. Nr. 1163, 2443, 3842. 46) National-Museum Praha Inv. Nr. 41872—41878? und die Tasse (A. Stocky, a. a. 0., Taf. XCI,8), die für das Inventar der Rivner Kultur nicht typisch ist. 47) E. Sprockhoff, Die nordische Megalithkultur, S. 111, 115; G. Mildenberger, Die nordischen Tontrommeln, in: Jahresschrift Halle 36, 1952, S. 30—41; H. Knöll, in: Jahresschrift Halle 38, 1954, S. 73 u. a. 18) U. Fischer, in: Archaeologia Geographica 2, 1951, S. 98—105. 49) E. Sprockhoff, a. a. 0., S. 114 f. 50 ) G. Mildenberger, Studien zum mitteldeutschen Neolithikum, S. 60 f.