Volltext Seite (XML)
Typus“ nur die Tassen und, wenn auch mit Vorbehalt und mit dem Hinweis auf ihren wahrscheinlichen südöstlichen Ursprung, noch die Tontrommeln. Ungewöhnlich ist eine andere Lösung, die den Ursprung der „Bernburger“ Tasse mit einem Impuls aus dem Südosten verbindet: so bemerkt M. Zapo tocky 32 ), der in der Form und Verzierung der untersuchten böhmischen Tassen und der ähnlich profilierten zweihenkeligen Amphoren eine Übereinstimmung mit dem Stil Bernburg II—III zu erkennen meint, daß beide Kulturgebiete — das Bernburger und das ivner — Komponenten des verwandten, ausge dehnten Horizonts des jüngeren Äneolithikums seien, in dem sich der formende Einfluß aus dem Südosten, aus dem Gebiet der Vucedoler Kultur, nachdrück lich kundgetan habe, und lenkt in diesem Zusammenhang die Aufmerksam keit auf die Ähnlichkeit der Bernburger Tasse mit den Tassen der Vucedoler Kultur. Auf letzteres ist übrigens schon früher hingewiesen worden (horizon tale Verzierung in Henkelhöhe, breite Bandhenkelöse) 33 ). Einhelliger sind die Ansichten über den Ursprung der Trommeln, die sich in Böhmen in Brozany n. 0. (Kr. Roudnice n. L.) und in Kralupy n. Vit. (Kr. Kladno) vorfanden 34 ); in neuester Zeit gehört zu ihnen auch der bisher nur informativ publizierte Fund aus der befestigten Höhensiedlung der ftivnäcer Kultur bei Vrany (Kr. Kladno) 35 36 ). Die zusammen mit Kugelamphoren in einem Grabe in Brozany aufgefundene Tontrommel setzten A. Stocky und 0. Seewald 38 ) mit den Bern burger Einflüssen in Zusammenhang, was auch der neuen Klassifizierung der Trommeln durch U. Fischer 37 ) entspricht. Dieser reihte die Trommel aus Bro zany in die Bernburger Trommelgruppe ein, wiewohl ihre unverzierte Form mit dem tief auf dem Fuß angesetzten Henkel auf einen möglichen Ursprung außerhalb des mittelelbischen Milieus der eigentlichen Bernburger Kultur hindeutet. Es ist dies schließlich der bisher einzige Fund aus einem Grab komplex mit Kugelamphoren. Die Datierung des zweiten Fundes einer Trom mel, jener aus Kralupy n. Vit., ist schon weniger einfach. Während sie z. B. O. Seewald 38 ) ebenfalls mit der Bernburger Kultur verband, wiewohl ihm ihre typologischen Übereinstimmungen mit den Trommeln des Salzmünder Typs 39 ) 32) M. Zapotocky, in: L’Europe. .Praha 1961, S. 337—347. 33) E. Stikovä, K problematice tdn eskho eneolitu, in: Pamtky archeologick XLVI, 1955, S. 40. 34) A. Stocky,in: Obzor prehistoricky IV, 1925,S. 197—212, ders., Pravkzemesk,Taf. LXXXIII,3; XCI,9. 35) A. Knor, Eneolitick a ntick opevnn osada ve Vranm na Slnsku, in: Referty o pracovnich vsledcch ceskoslovcnskych archeologü za r. 1956, Liblice 1957, S. 51—58. Wahrscheinlich eine Trommel ist der Torso aus „Male kolo“ bei Nalovick Podhj(L.Horkov-Jansov,in: Archeo- logick rozhledy III, 1951, S. 312, Abb. 201 Mitte), wo auch Kugelamphoren mit vorkommen. 36) A. Stocky, in: Obzor prehistoricky IV, 1925, S. 197-212; O. Seewald, Beiträge zur Kenntnis der steinzeitlichen Musikinstrumente Europas, Wien 1934, S. 114, 116, 118. 37) U. Fischer, in: Archaeologia Geographica 2, 1951, S. 98—105; Abb. 2,15. 38) 0. Seewald, a. a. O., S. 116, 119. 30) N. Ma sek, in: Archeologickd rozhledy VI, 1954, S. 655.