ausstattungen nicht gleich. Bis zum Ende des 4. Jahrhunderts blieb Böhmen an der Peripherie jener Kulturzentren, in denen eine beschleunigte Entwick lung neue Formen und Werte schuf. Obwohl einschlägige Funde noch aus stehen und ein verläßlicher Maßstab fehlt, können wir — mutatis mutandis — annehmen, daß es auch in Böhmen zu dieser Zeit vermutlich zu einer Differen zierung der Gesellschaft kommen mußte, die auf Seeland und in Mitteldeutsch land klar zum Ausdruck kommt. Schon die Fundvergleiche von wichtigen Handelsplätzen und Durchgangsstationen in Nordeuropa mit den Zentren im Abb. 16. Smolin bei Brno, schwarze Tonschale (H. 70 mm). Imperium und an den binnenländischen Handelswegen führen uns eine un gleichmäßige Entwicklung vor Augen. Sie lassen vermuten, daß ein unbe dingtes Verlassen auf die Richtigkeit der Datierung durch ein Nebeneinander stellen des Fundmaterials aus sich unterschiedlich rasch entwickelnden Gebie ten gerade während der Völkerwanderungszeit problematisch ist und irrige Annahmen nicht ausschließt. Wie schon gesagt wurde, hatte Böhmen keinen direkten Anteil an den Ereig nissen im mittleren Donaugebiet, wo in dieser Zeit die Römerherrschaft zu Ende ging und nicht mehr imstande war, diese Provinz zu verwalten. Keltische Meister arbeiteten aber in den Werkstätten weiter, die nun, nachdem die Tün che der Romanisierung abbröckelte, nach alten einheimischen Traditionen produzierten. Manchmal aber begegnen wir Gegenständen, deren Form ger manisch ist und deren Herstellungsweise den heimischen Überlieferungen und Techniken entspricht. Ein Umbruch in der Geschichte des bisher abseits lie-