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druck, die mit Ranken- und Hufeisenmustern mit eingerollten Enden in Kerb- schnittechnik bedeckt waren. Beide Fibeln stehen einander zeitlich nahe und sind in die Mitte des 5. Jahrhunderts oder in die Zeit kurz danach zu datieren 95 ). Nach H. Zeiß 96 ) beruht es angeblich nur auf einem Zufall, daß aus dem weit abliegenden Pommern eine Fibel vorliegt, deren Form und Verzierung den provinzialrömischen Gewandhaften aus dem Donaugebiet näher kommt als solche aus Böhmen, von wo uns erst eine jüngere Fibel bekannt geworden ist, deren Ornament schon weniger streng ausgeführt erscheint. Das zweite münz- Abb. 13. Bügelfibeln: 1 Böhmen (Bronze), 2 Praha (Silber). Etwa 1:1. datierte Grab Böhmens befindet sich in dem Kataster von Mecholupy bei Zatec. Am Inhalt dieses reichen Frauengrabes wird der Einfluß des Donaugebietes deutlich sichtbar. Das Paar kerbschnittverzierter Silberfibeln 97 ) mit recht eckiger Kopfplatte (Abb. 14), der Silberarmring mit Tierkörperandeutungen als Fußverzierung und der Goldanhänger, der bisher eigentlich einzige Beleg 95) H. Dannheimer, a. a. 0., S. 21,171, Taf. 2,2,Taf. 17,7. J.Smo 1 ik, in: Pamätky archeologicke XIII, 1885—1886, S. 323, Taf. XIII,6. Eingehender B. Svoboda, echy v dob stehoväni nrod, S. 81 f., 84. 96) H. Zeiß, Ein Fibelfund des 5. Jahrhunderts von Schwellin, Kr. Köslin (Pommern), in: Germania 21, 1937, S. 34 f., Taf. 10 und 11,1 und 3 — Fibeln aus Treptow a. d. Rega. ”) H. Preidel, in: IPEK 13-14, 1939-1940, S. 108 f., Taf. 53, 54.