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dert n. Chr.: H. 7,5; Bahn 7,0:8,3; Bodenfl. 3,5:3,3 cm 13 ); schließlich in einem norwegischen, wohl wikingerzeitlichen Grabfund von Stavhem, More og Roms- dal, auch mit rechteckigem Querschnitt: H. 6,5; Bahn 3,0:3,8; Bodenfl. etwa 1,0:1,0 cm 14 ). Allen Stücken ist die schwach konvexe Krümmung der Bahn eigentümlich, die offenbar von den Schmieden für technisch zweckvoll gehalten und erprobt war. Welche Schmiedearbeit hier geleistet wurde, entzieht sich unserer Kennt nis. Sie kann nicht schwerer Art gewesen sein, vielleicht war es irgendwelche Nebenarbeit an größeren Werkstücken, vielleicht auch Zurichtung von Edel metall. Weit verbreitet und in der Spätlatenezeit häufiger vertreten ist ein Gerätetyp, den unsere Feldhacke repräsentiert. Aus kräftigem Blech geschmiedet, ist die Hacke zu etwa einem Drittel als Tülle mit einander überdeckenden Lappen gebildet, zu zwei Dritteln als dreieckiges Blatt mit leicht geschweiften Rän dern. Dabei liegen Blatt und Tülle in einer Ebene. Im Tüllenrücken sitzt noch der Nagel, der die Hacke an dem knieförmig zu denkenden Schaft festhielt (Abb.8; L. 17,7; Blattbr. 3,3:10,2; Tülle Dm. 3,7:3,2; St. 0,2 cm). Die heuti gen Garten- und Feldhacken zeigen die Schafttülle rechtwinklig zum Schaft abgebogen, so daß zum Hacken statt der Knieschäftung nun ein gestreckter Stiel nötig ist. Die Ahnenreihe der Markranstädter Hacke reicht von den flachen band keramischen Schieferhacken über die bronzenen Rand-, Lappen- und Tüllen beile in Gußtechnik bis zu entsprechenden Eisengeräten der Latenezeit in Schmiedetechnik. Hier wurde zumeist ein kräftiger Schrötling zum Teil zu umgebogenen Lappen ausgeschmiedet, die offenblieben oder zu geschlossener Tülle verschweißt wurden, während der andere Teil als starkes Blatt mit brei ter Schneide ausgehämmert wurde. Solch kräftige Geräte waren zum Spalten von Holz wie zum Hacken auf schweren Böden geeignet. Von ihnen zu trennen sind aber typengleiche Stücke, die aus Blech geschmiedet allein beim Hackbau verwendet wurden. J. Dechelette, der sechs unserer späten Typen abbildet, läßt sie sämtlich als Äxte gelten 15 ). Gerade das erste seiner Stücke aber steht dem Gerät von Markranstädt so nahe, daß seine Verwendung als Axt ausgeschlossen scheint. Es ist der Zeichnung nach auch aus Blech geschlagen und damit für Holzarbeit untauglich, war jedoch für Bearbeitung leichter Böden zweckdienlich, also eine F eidhacke. Kopfschüttelnd nahmen Finder und Verfasser das merkwürdige Fundstück 13) H. Ohlhaver, u. a. O., S. 125, Abb. 51. ") H. Ohlhaver, a. a. O., S. 165. 13) J. Dchelette, Manuel d’archologie prehistorique, celtique et gallo-romaine, 1908—14, II Troi- sime partie. poque de La Tene, S. 1360, Fig. 595,1.