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wandt sind die in mehreren Exemplaren vertretenen Wandhaken, die mit ihrem zugespitzten vierkantigen Schaft und dem kurzen abgewinkelten Kopf teil unseren heutigen Wandhaken auch in der Größe so genau gleichen, daß von ihrer Wiedergabe abgesehen werden kann. Hier lassen sich als wiederum zweckverwandte Stücke Krampen und Türhas pen anschließen. Eine kräftige, halbrund gebogene Krampe liegt in Abb. 1,8 vor (S.: 2405/63, H. 4,5, Br. 2,6 cm). Mit weiter abstehenden Schenkeln und bandförmigem Bügel ist das Stück in Abb. 1,13 gebildet (S.: 2406/63, H. 3,4, Bügelbreite 1,4 cm), das wohl als Türhaspe bestimmt war; ein Holzriegel von etwa 3,1 cm Breite und 2,5 cm Stärke paßt in ihre Öffnung. Weitaus kräftiger erscheint die Türhaspe in Abb. 1,16, die ungleiche Schenkel von 9,3 und 6,5 cm Länge hat, die quer zur Schenkelrichtung breitgehämmert sind und 4,8 cm Abstand haben. Der 1,6 cm breite Bügel kann einen 4 cm breiten und 3 cm starken Holzriegel auf nehmen (S.: 627/65) 5 ). Eine weitere Haspe hat gespreizte und einseitig zugespitzte Schenkel. Anders als durch Abriegelung kann die Sicherung einer Tür mit dem einfachen Gerät in Abb. 3,4 gelingen. Das mit dem Dorn am kreisförmigen Ende gelochte Stück Bandeisen vermag ange nagelt frei zu pendeln und mit dem auf gerollten anderen Ende einen Wand haken zu fassen (S.: 2407/63, L. 9,4, Br. 2,0 cm). Zweimal tritt in unseren Funden der Schlüssel auf, und zwar kennzeichnend für die Latene- und frührömische Kaiserzeit, in der Gestalt des einzinkigen Hakenschlüssels. Er bewirkte das Öffnen des Schlosses in Verbindung mit einer eingebauten eisernen Schloßfeder und war für Kästen oder Truhen des weiblichen Haushaltes bestimmt. Abb. 3,1 zeigt das besser erhaltene Stück im Zustand vor der Konservierung. Im verdickten Ende ist eine Tragöse zu den ken (S.: 601/65, L. 11,8 cm). Ein eisernes Schloßblech zeigt Abb. 3,5. Der qua dratische Umriß blieb trotz Rostschadens erhalten, doch hat der Rostfraß das Blech recht zerbrechlich gemacht und leider das ursprüngliche Aussehen des Mittelloches zerstört, wogegen die vier Nietlöcher ihre Form behielten und zwei der Niete noch darin festsaßen (S.: 618/65, Seitenl. 7,2 cm, Niet-H. 0,8 cm). Für ein weiteres rahmenartiges und annähernd quadratisches Blech, innen mit rechteckiger Aussparung, ist die Verwendung unbekannt, doch sichern Vergleichsstücke sein latenezeitliches Alter 6 ) (S.: 2435/63, Dm. 5,3—5,1, innen 2,9—3,1 cm; Abb. 3,9). Einige flach gehämmerte Eisenstreifen variieren in ihrer Stärke von 0,6—0,1 cm; als schwächere Streifen stellen sie Bandeisen dar, das die Breite von 3,5 cm erreicht. Zuweilen treten hier Nietlöcher auf wie in Abb. 3,11, wo das dünner 5) Die Anwendung des Hakenschlüssels in Verbindung mit Türriegel und zugehörigem Krampen gibt zeichnerisch das Saalburg-Jahrbuch II, 1911, S. 43, wieder. 6) Freundlicher Hinweis auf verwandte Stücke von Stare Hradisko/SSR durch Herrn cand. phil. G. Jacobi, Marburg/Lahn. Herrn Jacobi sei auch für Hinweise auf gelochte Eisenstreifen und Ring- trensen vom keltischen Oppidum bei Manching bestens gedankt.