FRÜHES EISENGERÄT AUS LESEFUNDEN VON MARKRANSTÄDTER STADTFLUR Von Rudolf Moschkau Wie die ausgehende Latnezeit in Nordwestsachsen die vollentwickelte Eisen nutzung für das Alltagsgerät heraufführt, wird uns eindringlich auf Markran städts Stadtflur vor Augen geführt. Hier liegen, westwärts an die Parkanlagen der Stadt anschließend, die Flurstücke 920—925, die nach jeder Feldbestellung sowie nach Gewittergüssen stets aufs neue Eisengegenstände der genannten Zeitstellung, doch auch jüngerer Zeitabschnitte liefern, nachdem seit mehr als zehn Jahren der Leiter des Heimatmuseums Markranstädt, Louis Lauber, unverdrossen diese Felder nach Scherben und ausgeackerten Rostbrocken ab sucht. Hat er deren unförmliche Rostkruste entfernt, brennt er den nun sicht baren Gegenstand in 01 ab, damit er konserviert und museumsgerecht in die Vitrine wandern kann. Die frühe Zeitstellung dieses Fundertrages an Eisen erscheint in dem Umfange gewährleistet, als sich Vergleichsmaterial von zeit lich gesicherten Fundplätzen der Latenezeit beibringen läßt, weiter auch durch die Vergesellschaftung mit gleichfrühen Gefäßscherben. Diese treten auf den Flurstücken 920—925 nach Umfang und Streuung wie die Eisendinge auf und gehören nach ihrer Profilierung und Musterung zumeist der letzten Jahrhun derthälfte v. Chr. an, zum Teil schon dem Übergang zur frührömischen Kaiser zeit, vereinzelt auch dem frühen bis hohen Mittelalter. Zur siedlungsgünstigen Lage dieses Fundplatzes sei bemerkt, daß er aus einer Geländeniederung schwach nach Süden zu ansteigt. Ein Wasserlauf, der „Rote Graben“, entwässert die Niederung nach Westen hin und erhält dauernd Zu lauf aus einer Quelle, dem „Pritzschenbom“ 1 ), der auf dem nun schwach nach Norden zu ansteigenden Gelände gegenüber unseren Flurstücken entspringt. Hier sind es die Flurstücken 812—814, die als derzeitiges Garten- und Wiesen land eine geringere Fundmenge liefern, darunter schwarze, rädchengemusterte Scherben, die das etwas jüngere Alter dieses Fundplatzes dartun. Daß hier Schürfungen L. Laubers eine tieferliegende schnurkeramische Schicht anschnit ten, sei nebenbei erwähnt, um die Siedlungsfreundlichkeit dieses Terrains zu beleuchten. Sein südliches Gegenüber trägt den auffallenden Flurnamen „Im *) Der Name wohl abgeleitet von den benachbarten „Prötzschenfeldern".