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Zeitz 93 ), Burgscheidungen, Kr. Nebra 92“), Halle, Weinberg 94 ), Halle-Kröll witz 95 ), Lindau-Sorge, Kr. Zerbst 96 ), Merseburg 92 “), Mücheln, Saalkreis 97 ), Oberthau, Kr. Merseburg 98 ), Osterfeld, Kr. Zeitz (Abb. 17) 99 ), Questenberg, Kr. Sangerhausen 92 “), Roßdorf, Kr. Bitterfeld 100 ), Schafstädt, Kr. Merse burg 101 ); Niedersachsen: u. a. Edesheim, Kr. Northeim 102 )). Daß ein — wenn auch entfernter — kausaler Zusammenhang zwischen unserem über die Mittelgebirgsschwelle vorgeschobenen „Glacis Süddeutschlands“ 103 ) und jenen bis an Harz und Fläming heranreichenden Vorkommen von stempel verzierter Scheibenware zu sehen ist, drängt sich angesichts des Kartenbildes (Abb. 18) fast von selbst auf. Auch wird aus dieser Sicht eine von W. Schulz ganz allgemein hinsichtlich der latenezeitlichen Drehscheibenkeramik geäußerte Einschätzung unterbaut, indem er schreibt: „Wenn aber nun der stärkere Gebrauch der gedrehten Gefäße bei der Leichenbrandbevölkerung ... mit der Latenestufe C einsetzt, so darf man auch hier wieder eine Verschiebung des Absatzes der keltischen Industrie von dem Süden Thüringens nach dem Nor den und in das Elbegebiet des Freistaates Sachsen annehmen.... So glaube ich, daß aus bestimmten Erzeugnissen auf den Brand-Gräberfeldern das Fort bestehen einer keltischen Handwerkerbevölkerung spricht, von der wir zu nächst noch nicht wissen, ob sie in diesen germanischen Brandgräbern mitent- halten ist oder ob wir ihre Bestattungen nicht kennen. Beides mag möglich sein. Doch es sprechen auch dazu einige Funde für keltische Bevölkerungsteile in der Zeit der Herrschaft der Brandgräber“ 104 ). Wie immer diese Verhältnisse im einzelnen gelagert sein mögen: Die bis ins Mittelelbgebiet reichende Verbreitung von stempelverzierter Keramik vermag 93) Th. Voigt, a. a. 0., 1958, S. 457. 94) V. Toepfer, Die Urgeschichte von Halle (Saale), in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Universität Halle-Wittenberg, Ges.-Sprachwiss. Reihe X/3, 1961, S. 823 und Abb. 62,8. 95) V. Toepfer, a. a. 0., S. 823 sowie Abb. 62,6 und 7. 96) M. König, Das Latene-Gräberfeld von Zerbst- Ankuhn (Anh.) und seine Beziehungen zu anderen Friedhöfen, in: Maunus 23, 1931, S. 298 f., Abb. 65. 97) 0. F örtsch, Latnezeitliche Gräber von Scharteuke, Kr. Jerichow II, und von Mücheln bei Wettin, in: Jahresschrift Halle 3, 1904, S. 61 sowie Taf. 6, 7 und 9; Th. Voigt, a. a. 0., 1958, S. 422, Abb. 7a. 98) V. Toepfer, a. a. 0., 1952, S. 74 und Taf. 3, 3—5 sowie 8 und 9; Th. Voigt, a. a. 0., 1958, S. 422, Abb. 7 b. ") H. Knack, a. a. 0., 1928, S. 190 und Abb. 68. 100) W. Schulz, Keltische Bevölkerung ..., a. a. 0., 1928, S. 108. 101) W. Schulz, Funde aus dem Beginne der frühgeschichtlichen Zeit, in: Jahresschrift Halle 11,1925, S. 52 und Abb. 5; zuletzt F. Bicker, Das Latenegräberfeld von Schafstädt, Kr. Merseburg, als Beitrag zur Latnezeit im östlichen Harzvorland. Ungedruckte Diplomarbeit, Halle 1965. 102) M. Claus, Spätlatcnezcitliche Drehscheibenkeramik aus Edesheim, Kr. Northeim/Niedersachsen, in: Die Kunde NF 9, 1958, S. 178, Abb. 2 f und 3 c sowie S. 180, Abb. 4 a und Taf. la. 103) Nach G. Neumann, Die Kelten in Thüringen, in: Der Thüringer Erzieher 3, 1935, H. 5, S. 11; zuletzt ders., Gräber der dritten Urnenfelderstufe von Jena-Löbstedt in Thüringen. Studien aus Alteuropa II (Festschrift K. Tackenberg), Köln—Graz 1965, S. 22. 104) W. Schulz, Keltische Bevölkerung ..., a. a. 0., 1928, S. 108.