bögen 42 ) in unmittelbarer Verbindung mit Doppelkreisen bzw. Spiralen 42 “). An dem Gefäß von Kleinkamsdorf (Abb. 1 und 2) begegnen „laufender Hund" und Würfelaugen, hier jedoch, ohne daß ein direkter Zusammenhang dieser Motive miteinander ersichtlich wäre. Die Scherbe von Obernitz (Abb. 8, rechts) schließlich veranschaulicht eine Kombination von Doppelkreisen, Strich mustern sowie den S-Spiralen nahestehenden Motiven. Abb. 16. Verzierungsdetail des Gefäßes aus Grab 31 von Ranis (vergrößert). Einzelne Vertiefungen, besonders diejenigen an der „Gießkannenbrause“ von Ranis, lassen deutlich die Überreste einer weißen Inkrustationsmasse erkennen (Abb. 4, 5 rechts und 16), welche den Schmuckeffekt noch beträchtlich erhöhte und die weithin als einstige Füllung derartigen Stempeldekors vorausgesetzt werden kann 43 ). Hinsichtlich der geschmackvollen, formschönen Tonware, die vorstehend näher gewürdigt worden ist, war von uns schon auf die unverkennbare fränkisch oberpfälzische Frühlatenetradition verwiesen worden. Eine besondere Häu fung entsprechend ausgeprägter Erzeugnisse innerhalb Thüringens läßt sich für die Steinsburg bei Römhild als einen Eckpfeiler der Nordostbayrischen 42) Zu Bogenmustern an latnezeitlicher Irdenware vgl. auch Th. V oigt, Ein spätlatenezeitliches Dreh scheibengefäß mit Standplatte aus Quedlinburg, in: Jahresschrift Halle 45, 1961, S. 228 f. ,2 “)Die an der „Gießkannenbrause“ von Ranis ausgeprägte Verzierung entspricht im Prinzip dem von P. Jacobsthal (Early Celtic Art, Oxford 1944) im Rahmen der „Grammatik des keltischen Orna ments“ auf PI. 262, 18 nach einem Tongefäß von Thumau/Oberfranken herausgestellten Muster, wobei a. a. 0., S. 60, bereits das Gebilde aus Grab 31 von Ranis zum Vergleich herangezogen wird. 43 ) Vgl. hierzu auch Th. Voigt, Auffällige Übereinstimmungen an freihändig hergestellten Keramik typen im Elbgebiet zur frührömischen Zeit, in: Jahresschrift Halle 43, 1959, Abb. 1 undTaf. 4b; ders., a. a. O„ 1961, S. 230.