Volltext Seite (XML)
Scheibenkeramik von der Wüstung Thiemsdorf bei Bodelwitz, vom Roten Berg bei Fischersdorf sowie von ebendort, Fundstelle unbekannt, vom Gleitsch bei Obernitz, aus den Clytenlöchern bei Olsen, vom Felsenberg bei Opitz, vom Preißnitzberg bei Ranis 20 ) sowie eventuell von Göttengrün und Wernburg 21 ) (vgl. Abb. 10; im Bereich der nördlichen Peripherie des Kartenausschnittes wurden noch die dem Orlagau vorgelagerten Fundorte latenezeitlichcr Scheiben ware Stadtremda, Kr. Rudolstadt 22 ), Freienorla, Kr. Jena 23 ), und Kahla- Löbschütz, Kr. Jena 24 ), mit verzeichnet). Die durch Drehrillen verursachte Rauhung des Unterteils an den Scherben von Fischersdorf und Obernitz kann dabei wohl weniger mit Ornamentik im eigentlichen Sinne gleichgesetzt wer den 25 ). Insgesamt erscheint der Anteil von scheibengedrehter Tonware inner- Abb. 8. Links: Öpitz, Kr. Pößneck. Stempelverziertes Unterteilfragrnent. 1:2. Rechts: Obernitz, Kr. Saalfeld. Stempelverzierte Scherbe. 1:1. 20 ) Die von M. Claus (Die Thüringische Kultur der älteren Eisenzeit. Irmin II/III, Jena 1942, S. 92) und danach von R. Hachmann (Studien zur Geschichte Mitteldeutschlands während der älteren Latenezeit, in: Archaeologia Geographica 3, 1950, S. 41 und Anm. 131) als Beleg für früheste, in Zusammenhang mit der Latne-A-Körpergräberkultur auftretende Drehscheibenware angeführten Gefäße aus den Gräbern 39 und 56 von Ranis sind allerdings handgemacht und können daher nicht in entsprechendem Sinne in Anspruch genommen werden. Zu dem doppelkonischen Topf aus Grab 56 vgl. diesbezüglich auch K. Peschel, a. a. 0., S. 54, Anm. 252. — Auf eine Tasse und ein weiteres handgeformtes Gefäß von Ranis im Besitz des Universitätsinstituts für Vor- und Frühgeschichte Leipzig verwies uns freundlicherweise Dipl. phil. K. Simon, so daß beide Stücke hier nachgetragen werden können (Kat.-Nr. 479 und 582, Abb. 9). 21 ) In letzterem Falle ist an das zwischen den Schenkeln des Skelettes von Grab 7 in Fuchshügel I angetroffene schwarze Gefäß gedacht (verschollen), welches A. Auerbach (a. a. 0., S. 251) als dem scheibengedrehten Topf aus Grab 8 „ähnlich“ bezeichnet. 22) G. Neumann, Zum Runensteinchen von Coburg, in: Coburg mitten im Reich 1, 1956, S. 80 und Abb. 1,3, 6—8; K.-D. Jäger, Eine Auelehm-Ablagerung in der Rinneaue bei Stadtremda und ihre Beziehungen zur mittelalterlichen Besiedlung des Remdaer Landes, in: Jahrbuch 1961 der Staat lichen Museen Heidecksburg Rudolstadt, S. 55ff., Abb. 2a—d und 4a; ders., Über Alter und Ur sachen der Auelehmablagerung thüringischer Flüsse, in: Praehistorische Zeitschrift XL, 1962, S. 26 ff. und auf Abb. 14, sowie II.-J. Barthel, Eine Siedlung der Spätlatnezeit und Römischen Kaiserzeit bei Remda, Kr. Rudolstadt, in: Alt-Thüringen VII, 1965, bes. S. 259 ff. sowie Taf. LXV und LXVI. 23) E. Amende, Ein Friedhof der Spätlatnezeit bei Freienorla bei Orlamünde, in: Mitteilungen der Geschichts- und Altertumsforschenden Gesellschaft des Osterlandes 13, 1926, S. 328 ff. und auf Taf. IV, sowie W. Gall, Latenezeitliches Brandgrab aus Freienorla, Kr. Jena, in: Ausgrabungen und Funde 8, 1963, S. 251 und Taf. 40. 24) K. Peschel, Die vor- und frühgeschichtliche Besiedlung des Dohlensteines bei Kahla-Löbschütz, Ldkr. Jena. Ungedruckte Diplomarbeit, Jena 1956, bes. S. 63 ff. 25) Zu scheibengedrehten Gefäßen mit horizontalrillenverziertem Unterteil vgl. bes. K. Peschel, a. a. O., 1956, S. 63 ff.; K.-H. Otto und H. Grünert, a. a. 0., S. 396 f.; K. Peschel, a. a. 0., 1962, S. 80 ff.; II. Kaufmann, in: Germania 41, 1963, S.411 f., und E. Kleinwächter, Die latne- zeitlich-frühkaiserzeitliche Besiedlung im Stadtgebiet von Naumburg. Ungedruckte Diplomarbeit, Berlin 1963, S. 83 ff.