zeitlich und kulturell einheitlich und typologisch dem mitteldeutschen Spät- magdalenien zuzurechnen sein. Die kleine Gerätekollektion ist jedoch zahlen- und typenmäßig zu gering, um sie komplex mit denen anderer Stationen Mitteldeutschlands zu vergleichen. Der kleine kegelförmige Kern und die weni gen Mikrolithen — sowohl die retuschierte Mikroklinge als auch die atypische und die Zonhovenspitze. — finden gute Entsprechungen in mesolithischen Fundensembles, so daß wir sie hier mit Sicherheit von der Masse des älteren Materials abtrennen können. Einige Stichel und Schaber sind möglicherweise hier anzuschließen, falls sie nicht sämtlich allgemein spätpaläolithisch sind; eine klare Entscheidung ist bei diesen Typen schwer zu treffen. Von den Funden des Platzes „Wachtelberg A“ spricht das Bruchstück eines sauber gearbeiteten Rückenmesserchens am ehesten für eine spätpaläolithische Zeitstellung. Auch für den Stichel und den Halbrundschaber sowie für den abgebildeten Kernstein lassen sich unschwer Parallelen in endpaläolithischen Komplexen erbringen. Eine sichere kulturelle Zuordnung erlauben aber die wenigen bisher vorliegenden Artefakte nicht. Die im Fundmaterial des Pausitzer Kuppelberges bei weitem überwiegenden Stichel- und Schabertypen, zu denen sich noch drei rückenretuschierte Geräte gesellen, legen ebenfalls eine Einstufung in das Endpaläolithikum nahe. Das Fehlen sicherer mesolithischer Typen, wie beispielsweise Mikrolithen, unter streicht diese Datierung, wenn auch hinsichtlich der kulturellen Einordnung unserer Funde angesichts der Tatsache, daß für das sächsische Gebiet bislang eine umfassende Aufnahme des spät- und epipaläolithischen Fundstoffes noch aussteht, vorerst Zurückhaltung geboten ist. Eine sekundäre Vermischung zeitlich und kulturell verschiedenen Materials ist nicht sicher zu beweisen. Ohne für das besprochene Feuersteinmaterial derzeitig Bindendes sagen zu können, haben wir jedenfalls auch in Sachsen mit ähnlichen kulturellen Nie derschlägen des Spätpaläolithikums zu rechnen, wie sie sich vor allem in jüng ster Zeit im Tiefland zwischen Elbe und Weichsel immer klarer abzuzeichnen beginnen 13 ). Desgleichen gestatten die wenigen eindeutig mesolithischen Geräte vom Wachtelberg bei Dehnitz vorläufig keine eingehende Auswertung. Mesolithi kum lieferten in z. T. beachtlichen Aufsammlungen mehrere Fundplätze der nächsten Umgebung. Eine Einschätzung der Mittelsteinzeit in Sachsen wird aber ebenfalls erst nach der systematischen Aufarbeitung des in den drei Bezirken heute anfallenden reichen Materials möglich sein. Die sich bei einer Kartierung aller mittelsteinzeitlichen Fundstellen Sachsens abzeichnenden 13) W. Taute, Funde der spätpaläolithischen „Federmesser-Gruppen“ aus dem Raum zwischen mitt lerer Elbe und Weichsel, in: Berliner Jahrbuch für Vor- und Frühgeschichte 3, 1963, S. 62fT.; J. Kozlowski und R. Schild, Über den Stand der Erforschung des späten und ausgehenden Paläolithikums in Polen, in: Archaeologia Austriaca 36, 1964, S. 83 ff., besonders S. 91 ff.