DER BRONZEZEITLICHE HÜGEL MIT LATÜNEZEITLICHEN NACHBESTATTUNGEN AUS DER HARTH BEI ZWENKAU Von Volkmar Geupel und Hans Kaufmann Im geplanten Abbaugebiet des Braunkohlentagebaus Böhlen mußte seitens des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden im Jahre 1964 ein weiterer im Gebiet der Harth bei Zwenkau, Lkr. Leipzig, befindlicher Grabhügel durch eine Rettungsgrabung untersucht werden. Der Hügel lag unmittelbar am Waldrand, etwa in der Mitte der nordwestlichen Grenze der Forstabteilung 36 (Mbl. 26 - 4740; W 3,0/S 20,8; vgl. Abb. I) 1 ). Er war erst in den fünfziger Jahren gelegentlich der in der Harth durchgeführten Ausgrabungen des Leip ziger Universitätsinstituts für Vor- und Frühgeschichte von Prof. Dr. G. Mil denberger als prähistorisches Bodendenkmal erkannt und daraufhin 1959 vom Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden unter Schutz gestellt worden 2 ). Nach dem geologischen Meßtischblatt 3 ) befindet sich die Harth auf einer vor wiegend von durchlässigen Sanden und Kiesen unterlagerten Löß- und Löß- lehmfläche, die sich keilartig zwischen der Elsteraue im Westen und der Pleißenaue im Osten bis zu deren Vereinigung bei Gautzsch erstreckt. Beson ders im Bereich der Harth liegt am westlichen Rande dieses die beiden Täler trennenden Geländekeiles ein schmaler Streifen altdiluvialer Elsterkiese und -sande, auf dem sich auch der ergrabene Hügel befand. Er war direkt der Terrassenkante aufgesetzt und schmiegte sich dem sanft zur Elsteraue hin abfallenden Hang an. Mit rund 16 m Durchmesser und knapp 1 m Höhe kann er als relativ breit und flach bezeichnet werden. Lediglich die Westseite wies, der Lage am Hang entsprechend, eine stärkere Wölbung auf. Die Anlage war mit Gras sowie stellenweise mit Buschwerk bewachsen, in der Mitte stand eine ausgewachsene Kiefer. An der Oberfläche zeigten sich keine tiefgreifenden Störungen. ') Vgl. bereits den Vorbericht: V. Geupel und H. Kaufmann, Ein weiterer Grabhügel aus der Harth, Kreis Leipzig, in: Ausgrabungen und Funde 10, 1965, S. 76 ff., Abb. 1. 2) Der Schutzeintrag erfolgte mit Wirkung vom 16. 1. 1959; siehe Ortsakte Forstrevier Naunhof im Archiv für Hodenaltertümer aus Sachsen. 3) Nummer 26 (Section Liebertwolkwitz-Rötha); vgl. hierzu auch H. Credner, Erläuterungen zur geologischen Specialkarte des Königreichs Sachsen, Section Liebertwolkwitz, Blatt 26, Leipzig 1881, S. 21 und 24 f.