LDP: Publikationen des Landesamts für Archäologie Sachsen
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Zu den bronzezeitlichen Metallfunden von der Heidenschanze in Dresden-Coschütz und ihrer Rolle bei der zeitlichen und funktionellen Deutung der Burgen der Lausitzer Kultur
der großen Grenzgebirge auftritt, zunächst aber noch von offenbar größerem Werte war als die Bronze. Das mag einfach damit Zusammenhängen, daß die Verfahren zur Gewinnung dieses Metalls aus heimischen Bodenschätzen erst später Verbreitung fanden und damit der wesentlich leichter zugängliche und auch gut weiterzuverarbeitende neue Rohstoff zunächst noch eine Art Selten heitswert besaß. So fand er in unseren Breiten anfangs auch nur zur Herstel lung kleinerer Schmuckstücke, besonders von Nadeln,Verwendung (Import oder Abb. 22. Dresden-Coschütz, Heidenschanze. Knochen- bzw. Horn- (2, 3, 5—7, 9 und 10) Eisen-(1) und Bronzefunde (1, 4 und 8) aus Qu 7d (1, 3, 4, 6—10) und Qu 6 d (2 und 5). 1:2. heimische Arbeit ?) und wurde erst später zur Verfertigung größerer Geräte und Waffen benutzt. Die Überlegenheit dieser weit härteren Produkte ließ die Bronze für solche Zwecke sehr schnell ausscheiden, die nun wiederum in erster Linie, wenn nicht fast ausschließlich, zu Schmuck und anderen Kleidungs- und Ausrüstungsgegenständen verwandt wurde, und zwar sicherlich nur des schöneren Aussehens und des nunmehr höheren Wertes des Metalls wegen. Während man weiterhin die Rohstoffe für die Erzeugung der Bronze oder auch die Bronze selbst meist über größere Entfernungen einführen mußte, konnte das Eisen in vielen Landstrichen selbst gewonnen werden. Der Seltenheitswert der Bronze läßt sich auch aus dem Auftreten so vieler Gießerei- und Schrott funde (zum Zwecke der Wiederverwendung des Metalls) besonders im Gebiet der Lausitzer Kultur immer wieder ablesen.