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einzigen Brucherzfund dar, in dem Bruchstücke der Lausitzer Form des mit telständigen Lappenbeiles vertreten waren. Aus dem Elbgebiet stammen noch zwei selbständige kleine Funde ähnlicher Beile; zwei Beile sind aus Litomerice 37 ) und vier weitere jüngeren Charakters aus st nad Labem 38 ). Ein anderes Beil des Lausitzer Typs wurde in dem Depot von MaSkovice 39 ) aufgedeckt, das schon dem Jenisovicer Horizont angehört, ähnlich wie die Depots aus Dresden-Laubegast 40 ). Weit elbaufwärts, bis in die Nähe von Chleby bei Podebrady 41 ), gelangte ein Depot mit zehn ähnlichen Beilen (Abb. 6,8,11). Ihre nordöstliche Herkunft betont die gemeinsame Aufbewahrung mit gerippten Armbändern, die aus dem Odergebiet stammen (Abb. 6,7). Auf das Lausitzer Beil als die ostdeutsche Variante des mittelständigen Lappen beiles hat schon 0. Kleemann 42 ) aufmerksam gemacht. Es entspricht seiner Verbreitung nach im Prinzip der jungen Form des sog. böhmischen Absatz beiles, dem wir ebenso in kleinen Hortfunden begegnen 43 ), oder es kommt, ähnlich wie die vorangehende Form, in kleinen selbständigen Funden vor 44 ). Doch fehlt es nicht einmal in den reichen ostböhmischen Armringfunden 45 ), ja es ist sogar in den mitteldeutschen Sicheldepots in Oberthau zum Vorschein gekommen. Den Komplex der Lausitzer, mitteldeutschen und nordischen Formen ergänzt in dem Depot von Rydec das thüringische Beil, das in den böhmischen Funden häufiger vertreten ist. Andere Zusammenhänge, was die Verbreitung dieses Beiles in Böhmen betrifft, sollen noch erwähnt werden. Die Gruppe der Depots aus dem Elbgebiet mit typischen Lausitzer Formen wird durch das Depot von Velke Zernoseky II 46 ) vervollständigt, das ein Lausitzer Rasiermesser mit 37) NM Prag Inv.-Nr. 25 921, 34293; Teplitzer Tätigkeitsberichte, 1915, S. 18. 38) Naturhist. Mus. Wien Inv.-Nr. 17 921—17 924. 30) H. Richly, Die Bronzezeit in Böhmen, Prag 1894, S. 104 ff., Taf. XIX—XXI. 40) W. Coblenz, Einige alte und neue Funde aus Sachsen, in: Arbeits- und Forschungsberichte 3, 1953, S. 102, Abb. 1-11. 41) J. Hellich, Hromadny nälez bronzovych pedmt z Chleb u Nymuburka, in: Pamätky archeo- logick XXIX, 1917, S. 36-40, S. 20-21. 42) 0. Kleemann, in: Prähistorische Zeitschrift 30/31, 1939—1940, S. 208. 43) Z. B. kleine Hortfunde aus Ober Horka und Neuhammer; O. F. Gandert, in: Altschlesien 6, 1935 bis 1936, Abb. 11,13. 44) Z. B. beide Funde aus Zittau: W. Coblenz, in: Pamätky archeologick LII, 1961, S. 368, Abb. 5. Aus Nordböhmen erwähnte Funde aus Litom6fice und Üsti, aus Ostböhmen der Fund aus ernice (Privatsammlung J. Kien in Dobruska). 45) Kosmonosy: A. Stocky, La Boheme ä l’äge du bronze, Praha 1928, [Taf. XLII; Zeretice: in: Pamätky archeologicke XVII, 1896—1897, S. 409 ff. 46) J. Böhm, Grundlagen, S. 104 ff. Abb. 6 (nebenstehend). Lausitzer und mitteldeutsche Typen in den böhmischen Funden. 1. Lazany II.; 2—4,10. Hostomice; 5,12. Pctipsy; 6. Ryjice; 7,8,11. Chleby; 9,13. Velke 2ernoseky II. 1:2.